Donnerstag, 11. Dezember 2008

Advent



Die Zeit läuft nur so davon. Drei Monate sind schon um und die nächsten Ereignisse werfen ihre Schatten vorraus. So hat der Regens bereits die Flugtickets für die Reise nach Israel gebucht und die Quartiere sicher gemacht.
Am Samstag habe ich das "Semestergespräch" mit dem Regens bei mir im Zimmer. Den Ort für die ca. 1 Stunde kann man sicher heraussuchen. Zur Wahl steht das Büro des Regens, ein Spaziergang oder das Zimmer. Mein Zimmer hatte ich bereits zum 1. Advent schon in einen vorweihnachtlichen Raum gewandelt - so steht etwas Tannengrün im Zimmer und ein Herrenhuter Stern leuchtet im Fenster.
Gestern war der Erzbischof mal wieder zu Besuch und hat uns sein kleines Buch über Paulus geschenkt. Mit den besten Wünschen für eine gesegnete Weihnacht und ein gnadenreiches Jahr 2009 hat er uns sozusagen für dieses Jahr verabschiedet.
Hier in Bamberg werden die Tage und die Lateinstunden schon gezählt, bevor es dann am 19. Dezember endlich für knapp drei Wochen nach Dresden. Auf diesen Heimaturlaub freue ich mich selbstverständlich schon sehr.
Latein wird zunehmend komplexer und man muss sich sehr ranhalten um z.B. nicht den Überlick über die verschiedenen Verbkonjugationen zu verlieren. Aber wir haben über die Hälfte der Lektionen geschafft und die Termine für die Prüfungen stehen auch schon fest. Die Prüfungen liegen so, dass wir schriftliche und mündliche Prüfung vor den Osterferien abegschlossen haben.
Kirchemusik und Sprecherziehung laufen auch ganz gut. Besonders Sprecherziehung ist sehr interessant und ist sehr hilfreich. Kommende Woche wollen wir ein Videotraining starten, wo wir dann gemeinsam den Auftritt besprechen.

Dienstag, 25. November 2008

Berichte

Auf der Website des Priesterseminars gibt es immer wieder Berichte aus dem Leben im Priesterseminar.

-> Erzbischöfliches Priesterseminar Bamberg

Sonntag, 16. November 2008

Viele Eindrücke, viele Bilder

In diesem Post möchte ich einige Bilder nachreichen. Zunächst ein Nachtrag von vor vier Wochen. Zu dritt, d.h. mit dem Görlitzer und einem Berliner Mitbruder war ich in Bughof, wo das Priesterseminar einen Bauernhof besitzt. Dazu gehört u.a. eine große Fallobstwiese, auf der viele Apfelbäume stehen. Tatkräftig haben wir geholfen, die Ernte mit einzubringen, die dann später in der Mosterei zu Apfelsaft verwertet wird. Den guten Saft aus den Äpfeln gibt es dann im Seminar zu trinken.











Vor drei Wochen haben wir einen Ausflug nach Kloser Banz gemacht. Dort konnten wir die Kirche anschauen und damit einen weiteren Wallfahrtsorte des Bistums kennenlernen. Im Anschluss haben wir noch einen kleine Spaziergang gemacht.










Ein Bild vom Mittwoch aus unserem theologischen Grundkurs, den Regens und der Spiritual halten. In der vergangenen Stunde ging es um "Tradition" und "Weitergabe" des Glaubens. Auch einen kleinen Einblick in die Dogmen haben wir bekommen.


An diesem Wochenende haben eine kleinen Ausfahrt nach Nürnberg gemacht. Wir haben uns den historischen Stadtkern angeschaut und ein paar der Sehenswürdigkeiten besucht. In der Stadt laufen die Vorbereitung für den bekannten Nürnberger Christkindelsmarkt und wir konnten natürlich nicht ohne ein paar Lebkuchen nach Hause fahren. Einen großartige Aussicht über die Stadt hat man vom Burgberg. Hier kann man auch nochmal die Kirchen sehen, die wir bei unserem Stadtrundgang besucht haben. In Nürnberg ist der Katholizismus nicht so verbreitet wie in Bamberg, so dass ungefähr die Hälfte der Kirchen evanglisch sind.




Mein Zimmer habe ich vor einigen Wochen noch einmal umgeräumt und mir gefällt die neue Anordnung wesentlich besser. So habe ich jetzt mehr einen "Arbeitsbereich" und einen "Wohnbereich". Die Aufteilung ist für mich ein Stück strukturierter - ich fühle mich einfach wohler.








Montag, 10. November 2008

Münsterschwarzach

Unser fast schon traditioneller Ausflug am Sonntagnachmittag machten wir zu sechst mit unserem Spiritual Dr. Kohmann in die Abtei Münsterschwarzach. Dort leben ungefährt hundert Missionsbenediktiner, fünfzig weitere sind in der Mission. Der Ort liegt in der Nähe von Würzburg, ca. 45 Minuten von Bamberg entfernt. Wer den Ort nicht kennt, wird aber sicherlich Anselm Grün, den bekannten Mönch aus dieser Abtei kennen. Unterwegs in Richtung Würzburg haben wir uns noch ein altes Klostergelände in Ebrach angeschaut, das jetzt eine JVA ist. In dem fränkischen Ort Volkrach haben wir die kleine Kirche "Maria im Weinberg" besucht und Kaffee getrunken. Der Höhepunkt war die feierlichen Vesper am Weihetag der Lateranbasilika in der Abtei. Für mich war es das erste Mal, das ich das Stundengebet im Kloster miterlebt habe. Wer die Kirche kennt, weiß, dass diese eher düster und nur spärlich beleuchtet ist. Umso feierlicher ist der Einzug der 60 Brüder ins Chorgestühl. Wenn dann zwei Brüder mit großen Flambeaux zusammen mit den Zelebranten einziehen, fühlt man sich wie in eine andere Welt versetzt.
In Latein haben wir unsere erste Übersetzung zur Kontrolle abgegeben und die Lehrerin war mit den Ergebnissen zufrieden. Allerdings war der Text auch recht einfach. Es heißt weiterhin lernen, lernen, lernen.
Ab Morgen haben wir einige Bischöfe im Haus, die sich zur Pastoralkommission der Bischofskonferenz treffen. Am Mittwoch werden wir vltl. gemeinsam in unserer Hauskapelle die Hl. Messe feiern. Auf alle Fälle ist hier immer Abwechslung und Leben im Haus.



Ebrach


unsere Gruppe


Maria im Weinberg






Mittwoch, 29. Oktober 2008

Ein Mittwoch im Seminar ...

Heute ist Mittwoch . Ich möchte mal auf einen gewöhnlichen Tag wie diesen eingehen. Der Morgen beginnt für mich 6:40 Uhr mit dem Aufstehen. Ich habe dann eine gute dreiviertel Stunde um zu duschen und ein paar Kleinigkeiten aufzuräumen oder die wie heute, die frisch gewaschenen Sachen zusammen zu legen und in den Schrank zu räumen. Um 7:30 Uhr beginnt dann der Tag gemeinsam in der Kommunität. Am Mittwoch heißt das, gemeinsam Hl. Messe zu feiern. Im Oratorium, unserer kleinen Kapelle, feiern wir am Werktag den Gottesdienst. Kurz nach acht ist die Messe vorbei und das Frühstück im Speisesaal kann beginnen. Heute gab es auf meinem Teller zu zu Brötchen, Marmelade und Joghurt noch Eier dazu. Um 9:00 Uhr ist dann zwei Stunden Latein (bzw. für die anderen Griechisch und Italienisch) angesagt. In unserer heutigen Einheit haben wir mit Pronomen (is, ea, id ...) weitergemacht. Für mich ist das noch etwas verwirrend, denn im deutschen Sprachgebrauch überlegt man nicht, was ist das für ein Fall? Akkusativ? Wen oder Was? Oder doch Nominativ? Wer oder Was? Bis 10:45 Uhr haben wir auch die neuen Vokabeln durchgesprochen und es ist offiziell mit Latein vorbei. Jetzt haben wir Zeit bis 12:30 Uhr zum Mittagessen im Saal. Ich habe die Zeit genutzt, um ein paar Vokabeln zu lernen und zumindest mal in das grammatikalische Thema reinzuschauen. Nebenbei habe ich mal in die neue "Grundordnung des römischen Messbuchs" reingelesen, die ich bei der Bischofskonferenz bestellt habe. Denn am Nachmittag ist der wöchentliche Glaubenskurs mit Katechismus und Einführung in die Liturgie. Die Zeit nach dem Mittagessen (es gab sowas wie mit Niere gefüllter Kalbsbraten) verbrachte ich in unserer "Liturgiegruppe", es galt die Gestaltung der Gottesdienste der folgenden Woche zu besprechen und zu organisieren. Nach einem Mittagsschlaf geht es dann mit dem Glaubenskurs weiter, den Regens Emge hält. Wir haben heute über die Stellung des Wortes in der Liturgie gesprochen. Die Bischofssynode hat erst die Tage noch einmal betont, dass das Wort Gottes gleich wie die Eucharistie im Zentrum der Hl. Messe steht, denn in den Lesungen und der Homilie sprich Gott zu uns. 17:30 ist schon etwas eher Schluss als gewöhnlich, denn in der Frankenschau auf BR wird ein Beitrag aus dem Passauer Priesterseminar gezeigt, den der Regens und wir nicht verpassen wollen. So ist das Beten der Vesper um 18:10 auf "muss jeder für sich später beten" verschoben. Um 18:30 gibts zum Abendbrot als Ergänzung die gegrillten Rippchen von vorgestern und den "Leberkäs" von gestern Mittag. Heute haben wir das erste Mal bei einer Mahlzeit geschwiegen. In Zukunft soll der Mittwochabend mit einer Tischlesung gestaltet werden. Die Zeit nach dem Abendbrot bis um 20:00 Uhr zur Anbetung verbringe ich mit einem kurzen Chat nach Vietnam, weitere Terminabsprachen für das kommende Heimatwochenende in Dresden und dem "von einem anderen Alumnen Latein erklären lassen". Die Anbetung wird jede Woche von einer Gruppe individuell gestaltet, so dass etwas 20 Minuten gestaltet sind und der Rest in Stille ist. Zeit um an viele Menschen zu denken und für sie zu beten. Im Anschluss ist der "Stille Abend", den man wie der Name schon sagt, möglichst in Stille und für sich verbringen soll.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Admissio

Heute war der Erzbischof von Bamberg bei uns im Priesterseminar. Drei Leute aus dem Pastoralkurs wurden durch die "Admissio" in den Kreis der Weihekandidaten aufgenommen. Das äusserte sich durch die Bereitschaftserklärung im Gottesdienst und durch den Segen des Bischofs. Im Anschluss gab es natürlich ein kleines Festessen, mit den Familien und Freunden der Weihekandidaten.
Abgesehen dieser Ereignisse haben wir heute den ersten Lateintest geschrieben der nicht ganz so befriedigend war, wie erhofft. Irgendwie fällt mir die Textübersetzung einfacher, als einzelne grammatische Aufgaben. Da hilft alles nichts, ausser weiterhin viel lernen...
Morgen habe ich vor nach Nürnberg zu fahren und habe für die Abendmesse in der Gemeinschaft Dispens vom Regens erhalten. In Nürnberg werde ich ein paar Freunde besuchen.

Samstag, 18. Oktober 2008

Endlich Wochenende ...

... denn die Tage vergehen wie verrückt. Die Wochentage sind nach wie vor vollgepackt mit Programm. Jede freie Minute wird dann für Latein verwendet, denn ausruhen kann man sich nicht. Mittlweile sind wir beim Imperfekt angelangt. Für die Lateiner unter uns ein paar Sätze, die ich zur Übung übersetzen konnte:

Cunctis senatoribus (senator, -oris: Senator) in basilica locus non est.
Itaque senatores in templa aliaque aedificia fori vadunt.
Etiam Quintus forum petit, ubi amicos videt. “Oro vos cunctos, amici, venite mecum!”
Ad aedificia mercatorum vadunt, ubi turbam servorum observant. Alii student, alii dubitant.
Tum dominus servorum apparet. “Quid video? O dei, audite! Occidite cunctos servos malos!”

So nutze ich das freie Wochenende um einiges aufzuholen und zu wiederholen, denn am Mittwoch schreiben wir unseren ersten Test.
Dienstag und Donnerstag bin ich selber ungefähr 70 km mit dem Auto unterwegs um eine Supermarktfiliale in der Umgebung von Bamberg abzufahren und die Lebensmittel für das "Josefslädchen" einzusammeln. Am Dienstag war ich dann auch am Nachmittag beim Verkauf dabei und es war interssant und gut, die Leute einmal zu sehen und kennenzulernen, die dort einkaufen.

Vergangenes Wochenende war unser Gemeinschaftswochenende vor Ort. “A apple a day keeps the doctor away“, mit einem kurzem Auszug aus dem Hörbuch „Vom Zauber des seitlichen dran Vorbeigehens“ von Max Goldt beginnt Dr. Markus Kohmann, Spiritual des Priesterseminars, das gemeinsame Wochenende zum Thema „Sakramente“.

„Was ist das denn für ein Einstieg“, dachte ich, als ich hörte, wie Max Goldt versucht das Sprichwort ins Deutsche zu übersetzten. Goldts beste Übersetzung des Spruchs lautet: „Ein Apfel am Tag und der Doktor fährt nach Prag“ und soll zum Ausdruck bringen, dass der Doktor bei dem täglichen Verzehr eines Apfels getrost in den Urlaub nach Prag fahren kann. Diese vielleicht sinngemäße aber doch etwas sehr freie Übersetzung wurde für den Spruch gefunden. Und im Moment als Dr. Kohmann fragte: „Was bedeutet Sakrament“, war allen klar, warum er diesen Einstieg gewählt hat. Im Verlauf des Vormittags erläuterte der Spritual weitere Bedeutung der Sakramente, wie die Handlung des Priesters sichtbares Zeichen des Heilswirken Jesus Christi, der Liebe Gottes an uns Menschen ist.

Nach der Stärkung an Leib und Seele bei der Hl. Messe und dem folgenden Mittagessen ging es zu einem Ausflug nachVierzehnheiligen.

Eine lustige Situation entstand, als wir mit unseren zwei Seminar-Bussen an der Absperrung vor dem Ort ankamen und Sebastian Schmidt dem Wachpersonal als außerordentliche Durchfahrtsbegründung: „Priesterseminar Erfurt“ zurief und der ganze Bus in hysterisches „NEEEEIN“ Schreien verfiel. Prompt wurde noch der Motor ausgewürgt und wir müssen ein sehr gutes Bild bei den Sicherheitspersonal hinterlassen haben.
In der Basilika haben wir eine spontane Führung von Pater Benedikt Grimm OFM bekommen, der uns in überschaubarer Zeit die wichtigsten Fakten über Vierzehnheiligen und die Wallfahrt im Bistum Bamberg. „Neu ist auch die Anbetungskapelle“, sagt Regens Emge von der Sakramentskapelle in der Basilika. Der Tag schließt mit einer guten Brotzeit im Gasthaus… .

Freitag, 17. Oktober 2008

Fromm sein reicht nicht: ein Tag mit den Gottsuchern

Herr Künzel von der Nürnberger Zeitung schrieb in der Ausgabe vom 17. Oktober 2008 einen Artikel über das Propädeutikum:

PDF-Version


Interversion der Nürnberger Nachrichten


Im Bamberger Priesterseminar

Fromm sein reicht nicht: ein Tag mit den Gottsuchern

Wie kannst Du denn heute noch Priester werden?» Diese Frage hat Florian Sassik oft zu hören bekommen in den vergangenen Jahren. Jahre waren das, in denen Orte wie Riekofen traurige Berühmtheit erlangten; die katholische Kirche von Missbrauchsfällen erschüttert wurde. Jahre, die schwer genagt haben am Image der Kirche und ihrer Gottesmänner. Jahre, in denen aber auch Sassiks Entschluss gereift ist, selbst Priester zu werden.

Ein «schleichender Prozess» sei das gewesen, erzählt der 26-Jährige aus Weißenohe beim Frühstück im Bamberger Priesterseminar. Nach Jahren bei der Sparkasse in Forchheim hat der frühere Ministrant und Pfarrgemeinderat gemerkt: «Es gibt noch mehr, als Bausparer und Lebensversicherungen zu verkaufen.» Am Bamberger Spätberufenenseminar Theresianum holte Sassik das Abitur nach. Seit Ende September lebt er nun im Priesterseminar am Main-DonauKanal. Zusammen mit 20 anderen Priesterkandidaten aus den ostdeutschen Bistümern, aus Speyer und den drei nordbayerischen Diözesen Bamberg, Würzburg und Eichstätt absolviert er die ersten Wochen des neu geschaffenen Propädeutikums – eines einjährigen Vorkurses vor Beginn des Theologiestudiums.

Der Tag beginnt an diesem frühen Herbstmorgen in der kleinen Kapelle, wie jeder Tag für die 21 Priesterkandidaten. Wirkte das Bamberger Seminargebäude von außen noch mächtig und ehrfurchtgebietend, einschüchternd gar, distanziert, wie auf viele die ganze Kirche, so ist drinnen, frisch renoviert, alles licht und hell. Modern ist der kleine Andachtsraum, und dennoch einladend heimelig. Regens – so heißt das Amt des Seminarleiters – Martin Emge zelebriert hier mit zwei Alumnen aus Berlin und dem Frankenwald die kurze Morgenmesse. Ein Dritter aus Görlitz spielt die Orgel.

«Lasst uns loben, Brüder, loben Gott den Herrn, der uns erhoben und so wunderbar erwählt», singen die jungen Priesterkandidaten. Nichts wirkt aufgesetzt, eine geheiligte Atmosphäre liegt in dem schlichten Raum.

Diese jungen Männer entziehen sich den üblichen Klischees, das wird dem protestantischen Laien, der einen Tag lang bei ihnen zu Gast sein darf, schnell klar: Einer von ihnen zitiert im Glaubenskurs am Nachmittag einen philosophischen Denker nach dem anderen. Dabei sieht er aus wie einer, dem nichts wichtiger scheint, als seinen muskelbepackten Körper in Schuss zu halten.

Zumindest Michael Polster, der im großen Speisesaal mit am Frühstückstisch sitzt, meint man anzusehen, dass er schon als Kind nur Priester werden wollte: schwarze Hose, weißes Hemd, grauer Pullunder – er kleidet sich ganz pastoral. Doch darüber blitzen freche wache Augen, wie sie nur ein sehr selbstbewusster 20-Jähriger haben kann.

«Mich hat es immer danach gedrängt, Priester zu werden», sagt Polster, das habe er schon in Kindergarten und Schule gespürt, wenngleich ihn der Religionsunterricht eher abgeschreckt hat. Ethik statt Glaubensinhalte, das war nichts für ihn. Derweil hat er daheim bei der Oma, ganz wie die Ratzinger-Brüder, die Messe gehalten. Eine weiße Decke über ein Tischlein, los ging’s. Der Forchheimer muss selbst schmunzeln, wenn er das erzählt. Heute ist der Papst ein Vorbild für ihn, «weil er beständig ist, nicht schwankt». Klare Werte in unberechenbarer Welt, das brauche die Jugend, sagt Polster.

Vom «Aha-Effekt» eines Berufungserlebnisses kann auch Andreas Stahl nicht berichten, der mit am Tisch sitzt. Als Ministrant und Pfarrgemeinderat in Bindlach sei er hineingewachsen in die Verantwortung. Nach dem Zivildienst bei der Evangelischen Studentengemeinde in Bayreuth musste er sich nur noch der Bedenken seiner Mutter erwehren. Während der Vater gesagt habe, «wenn Du das willst, dann mach’ das», habe sie kritisch nachgefragt, ob er nicht doch lieber eine Familie gründen wolle. «Doch das mit den Enkeln habe ich an meinen jüngeren Bruder abgegeben», sagt der 20-Jährige.

Das Zölibat sehen all die künftigen Priester als besonderen Teil ihrer Berufung, nicht als Verbot, das wird in vielen Gesprächen an diesem Tag klar. Die Fälle von Missbrauch durch manche Pfarrer haben für sie damit nichts zu tun. «Die Menschen wollen Priester», sagt Florian Sassik, «am liebsten Deutsche. Dann müssen sie auch welche geben.» So einfach ist das.

Und tatsächlich: «Ich habe den Eindruck, die Talsohle ist durchschritten», sagt Regens Emge. Waren es früher oft nur zwei oder drei Priesterkandidaten pro Jahr aus dem Erzbistum Bamberg, gab es diesmal rund zehn Bewerber. Vier von ihnen wurden aufgenommen ins Propädeutikum.

Wie die 17 anderen Alumnen, die von ihren Diözesen auf deren Kosten für ein Jahr nach Bamberg entsandt wurden, haben sie einen gründlichen Auswahlprozess hinter sich. Bei den Bewerbern aus dem eigenen Bistum ging Emge zunächst deren Motiven auf den Grund: Will hier einer nur Karriere machen? Wie steht es mit der Beziehung zu Gott, zum Glauben? Wie ist sein Bild vom Priesteramt und von der Kirche? Vor allem aber: Wie reif ist ein Bewerber? Wie wirkt er als Mensch? Ist er körperlich gesund? Oder psychisch belastet?

Gerade in Bamberg schauen sie jetzt genauer hin, nachdem dort im Sommer Missbrauchsvorwürfe gegen einen Domkapitular erhoben wurden. «Das war ein wahnsinniger Imageschaden», sagt Emge. «Offener Umgang, Stellung nehmen», so laute seine Devise, sagt der Ausbildungsverantwortliche: «Sexualität, Frauen, Pädophilie – was heißt das für uns?», darüber will er mit seinen Priesterkandidaten sprechen. Präventiv Gefahren benennen, statt mit Schuldkomplexen herumzulaufen. So sind auch Wochenend-Veranstaltungen zum Thema Sexualität geplant. Unter dem Schutz des Beichtgeheimnisses kann sich die Gruppe mit Spiritual und Seelsorger Markus Kohmann austauschen.

«Auch ein Priester muss ein Beziehungsmensch sein», sagt Emge. Ein Leben ohne Ehefrau sei noch lange kein beziehungsloses Leben. Jeder brauche ein soziales Netz. Der Regens selbst fährt mit Mitbrüdern in den Urlaub, geht mit ihnen wandern oder Karten spielen. Dazu die Beziehung zu Christus, die Gewissheit gebe, «dass einer mit mir geht». Dann könne es gelingen, ganz für die Menschen da zu sein, ist sich Emge sicher.

Jeder Priester müsse diese Lebensform aber aktiv gestalten. Denn auch für ihn sei der schöpferische Bereich sehr wichtig. Während ein verheirateter Mann eine Familie gründet, könne der Priester seiner Gemeinde Impulse geben, sein Haus für sie öffnen, Gebäude verändern, eine Messe, einen Ausflug einmal ganz neu gestalten. «Solch’ schöpferische Kraft zu entfalten, das macht gesund», ist Emge überzeugt. Sitzt der Pfarrer nur allein daheim, sei er gefährdet. Für Risiken aller Art. Auch in diesem Sinne soll das Propädeutikum «Glaubens- und Lebensschule» sein, die Kandidaten vorbereiten auf die Herausforderungen des Amtes.

Ein Wunsch des Papstes war die einjährige Verankerung dieser in mehreren Diözesen schon länger vorhandenen Einrichtung. In Passau und Bamberg lernt der bayerische Priesternachwuchs nun im Schnellkurs Latein, Griechisch, Hebräisch, damit später im Studium mehr Zeit bleibt für Theologie und Philosophie. Das war Benedikt XVI. wichtig. Stundengebete und eine Messe prägen jeden Tag. Zwei Tage in der Woche arbeiten die Kandidaten zudem in Einrichtungen der Caritas. Damit bei diesem straffen Rhythmus genug Zeit zum Lernen bleibt, werden sie rundum verpflegt. «Ich habe schon zugenommen», sagt Polster und deutet auf seinen Bauch.

Nicht allein eine Einführung ins Christentum, ins geistliche Leben und die Glaubenspraxis soll das Propädeutikum sein. «Es ist auch ein Jahr der Entscheidung», sagt Emge. Ein Jahr der Reflexion und der Vergewisserung. Eine «Gemeinschaft der Gottsuchenden» seien sie, sagte Emge morgens in der Messe. «Den Glauben gründen», das fordert er nachmittags im Glaubenskurs von seinen Alumnen: «Fromm zu sein, reicht nicht.»

Die Anforderungen an die Geistlichen nehmen in Zeiten des Priester-Mangels zu. Auch wenn die Zahl der Interessenten wieder leicht steigt – «das ist trotzdem noch zu wenig», sagt Emge. Denn im Bistum Bamberg sterben jedes Jahr etwa zehn Priester, fünf bis zehn gehen in den Ruhestand. Leitungsverantwortung, Teamarbeit, Motivation von Laien und Ehrenamtlichen sind daher gefordert. «Der Pfarrer muss nicht alles machen», sagt Emge. Doch bei Sakramenten-Spende und Seelsorge, «da muss er da sein».

«Ich vertraue darauf, dass Gott macht, was ich nicht kann», sagt Samuel-Kim Nguyen beim Mittagessen. Ganz offen erzählt der 20-Jährige von seinem Berufungserlebnis. Davon, wie ihm bei der Ostermesse in seiner Heimat Dresden «der liebe Gott in den Hintern getreten hat» – als der Bischof über Jona predigte, der ihm nicht recht folgen wollte. «Das war meine Geschichte», sagt Nguyen. Jetzt, nach langem Abwägen, war die Entscheidung endlich gefallen. «Dass Gott ganz frei beruft, ist etwas sehr Schönes», sagt Emge über solche Überraschungsberufungen.

Gottes Ruf ist für viele ganz entscheidend. Der 21-jährige Matthias Balica aus Berlin, einst syrisch-orthodoxer Christ, hat drei Monate im Kloster im Gebet geprüft, wie ernst es ihm ist mit dem, was er mit 14 das erste Mal im Herzen spürte. Nun hat er sich entschieden: gegen Familie, Haus und Geld. Für das Priesteramt.

So wie Fabian Langpaul. Als der heute 25-Jährige im Jahr 2000 knapp einem Flugzeugunglück entgangen ist, wurde ihm klar, dass es mehr gibt «als die Welt, die wir hier so sehen». Der Hotelfachmann holte das Abitur nach, spürte, «dass irgendetwas in mir ist, was mir den Weg zu Gott zeigen möchte». Doch dann passierte das, «wovor sich jeder Priesterkandidat fürchtet: Die Liebe kam ins Spiel.» Mit der ist es seit Juli vorbei, das sieht Langpaul als Fügung. Das Propädeutikum, das noch nicht so verpflichtend sei wie das Priesterseminar, nimmt er nun als Prüfung, das Leben in der Gemeinschaft kennenzulernen – und Gott.

Samuel-Kim Nguyen sagt das so: «Wer schon im ersten Semester das Brevier auswendig kann, schiebt im fünften Semester den Kinderwagen.» Und er betont: «Wir haben acht Jahre Zeit.» Um jeden Tag hineinzuwachsen in Messe und Stundengebet, mit dem auch dieser Tag endet.

Lebensfroh und keinesfalls weltfremd sind sie, diese Männer, die ihr Leben in den Dienst Gottes und der Menschen stellen wollen. «Beziehungsmenschen» sollen sie sein, hat Regens Emge über seine künftigen Priester gesagt. Das sind sie. Keine vergeistigten Eremiten, sondern leutselig, im besten, Gott und die Menschen verbindenden Wortsinn. Auf solche Priester kann die Kirche bauen. Ulrich Künzel
17.10.2008

© NÜRNBERGER ZEITUNG

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Eingewöhnt

Mittlerweile bin ich schon fast drei Wochen im Priesterseminar Bamberg. Nur das vergangene Wochenende habe ich in Dresden verbracht.
Die vielen gemeinsamen Programmpunkte und Dienste führen die Gruppe immer mehr zusammen. Ich fühle mich im Haus mittlerweile sehr wohl und es kommt schon öfter vor, dass ich (ausversehen) "zu Hause" sage, wenn ich das Seminar meine. Anfang der Woche habe ich auch die großen Bilder, die mir geschenkt wurden aufgehangen, eine Sachsenfahne ziert das "Portal" zu meinem Zimmer und Bücher reihen sich in den Regalen. Ich habe damit so langsam mein Zimmer etwas eingerichtet und gemütlich gemacht.


Im Lateinunterricht geht es mit großen Schritten vorwärts und ich muss täglich ordentlich lernen, da jede Stunde neue Grammatik und neue Vokabeln dazukommen. Da kann man sich selbstverständlich nicht ausruhen. Nach den bisherigen vier Doppelstunden ist es soweit, dass ich knapp 100 Vokabeln im Hirn habe(n müsste)... .
Gestern war ich das erste Mal planmäßig im "Josefslädchen", einem Soziallebensmittelmarkt der Caritas in Bamberg, in dem ich zusammen mit einem Mitbruder, zwei Tage in der Woche Dienst tue. Vormittags geht es vor allem um das Abfahren der Supermärkte im Landkreis um "MHD-Ware" (Lebensmittel kurz vor dem Verfall) abzuholen. Um die Mittagszeit wird dann die Ware (aus-)sortiert und in die Regale geräumt. Am Nachmittag kommen dann die Kunden, die für ein paar "Centerle" (wie hier im Frankenland gesagt wird) Lebensmittel einkaufen können.

Ein Highlight dieser Woche war der Besuch beim Erzbischof von Bamberg, der uns zu einer Hl. Messe und zum anschließendem Abendbrot eingeladen hat. Wir hatten die Gelegenheit mit ihm ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Für alle die es wissen wollen: Es gab Schnitzel und Kartoffelsalat, dazu noch "Schnittchen".

Am Samstag wollen wir einen Ausflug in das mir schon bekannte Vierzehnheiligen machen, einem Wallfahrtsort des Bistums. Mit den Ministranten war ich vor einigen Jahren schon für ein paar Tage in dem Bistumshaus in der Nähe der Basilika.

Montag, 29. September 2008

Die Einführungswoche in das Propädeutikum ist nun Geschichte und mit einem eindrucksvollem Wochenende starten wir in den regulären Betrieb. Am Freitag haben wir unsere Ausbilder kennengelernt, die uns in Latein bzw. Griechisch und in Kirchenmusik unterrichten werden.

Am Samstag haben wir bei wunderbarem Wetter die Region kennengelernt. Mit drei Bussen sind wir nach Romansthal gefahren und dort auf den Staffelberg gewandert. In gut 500 m Höhe
haben wir in der dortigen Kapelle Hl. Messe gefeiert. Am Tag des Hl. Vinzenz von Paul haben wir in der Kapelle der Hl. Aldegundis (Fürsprecherin bei Krebsleiden) besonders im Anliegen aller Kranken Gottesdienst gehalten. Vom Gipfel hat man einen wunderbaren Blick auf die Landschaft und auf den Wallfahrtsort Vierzehnheiligen. Nach dem Abstieg ging es weiter in die Nähe von Schesslitz, wo wir in einem familiären Schankhaus mit Brauerei zu Mittag gegessen haben. Der Regens hat mir einen "Spieß" empfohlen, der sich aus seinen Schilderungen besonders durch Größe und Geschmack auszeichnet - und er hat nicht übertrieben... . Der Spieß war etwas kleiner als ein Dackel, die Portionen generell sehr reichlich. Nach einer spontanen Führung durch die hauseigene Brauerei ging es weiter in Richtung Pünzendorf, wo wir auf den "Gügel" gestiegen sind, einem Berg mit einer Vierzehnheiligenkapelle, die heute besonders für Hochzeiten genutzt wird. Vom Gügel ging es durch ein kleine Senke zur benachbarten Giechburg, wo wir dann beim Sonnenuntergang im Schlossgelände die Romantik dieser Stunde genossen haben. Zu Abend waren wir in Köttensdorf. Der Regens kannte aus seiner Pfarreizeit eine Kneipe, die bei den Einheimischen wegen des "Gögel", dem (Pfeffer-)Hühnchen weit bekannt ist. Der Abschluss eines wunderschönen Tages war dann mit der Komplet im Priesterseminar.
Der Sonntag begann sehr entspannt mit dem Frühstück und der Hl. Messe um 9:30 Uhr. Da in meiner Heimat zur selben Zeit Gottesdienst gefeiert wird, fühlte ich mich der Gemeinde von Herz-Jesu sehr verbunden.

Spontan entschieden einige Seminaristen nach dem Mittagessen einen kleine Ausflug in das eine Stunde entfernte Würzburg zu machen. Bei aufgeklarten Wetter präsentierte sich uns eine idyllische Stadt, die mich sehr an Dresden erinnerte. Die gemütliche Altstadt mit dem Residenzschloss und dem Schlossgarten, der Kathedrale und dem Main kann ich nur jedem als sehenswerte Stadt empfehlen. Vom Marienberg aus hat man einen wirklich "göttlichen" Blick auf die vielen Weinberge und die Dächer der Stadt. Dieser Tag und die Stadt haben mich sehr beeindruckt.


Donnerstag, 25. September 2008

In den vergangenen Tagen haben wir Propädeutiker nun das Haus etwas kennengelernt. Der Riesenkomplex ist neben Priesterseminar vor allem auch Bistumshaus. Teile des Ordinariates sind hier (z.B. Weltkirche, Pastorales Personal) eingerichtet und der Bistumsverlag hat seine Redaktion im Haus. Viele Gäste sind auch bei Tagungen oder Veranstaltungen im Bistumshaus untergebracht. Die Bibliothek braucht sich nicht verstecken, mit einer eigenen Handschiftensammlung, einem Magazin und vielen Büchern ist sie Teil der Bistumsbibliothek. Uns stehen dabei die Nutzung von u.a. liturgischen sowie theologieschen Büchern frei.
Die Stadt ist sehr gemütlich, mit vielen alten Fachwerkhäusern und dem "kleinen Venedig", den Häusern direkt am Fluss. Wir haben die verschiedenen Kirchen Bambergs schon kennengelernt und werden in Zukunft auch Teile des liturgischen Dienstes am Dom übernehmen. Die Hausgemeinschaft ist langsam am entstehen, so sollen am Anfang kommender Woche die Ämter (Haussprecher, Sakristan usw.) vergeben werden. Heute Nachmittag ist ein frei und einige werden sich nun ummelden um dann auch amtlich als "Bamberger" geführt zu werden. Am Abend ist wieder ein Gemeinschaftsabend geplant, bei dem wir unserer Region und die Heimat etwas vorstellen dürfen.

Montag, 22. September 2008

So sieht Bamberg aus ...

Heute Vormittag wurden wir vom Erfurter Regens und dem Spritual des Priesterseminars nach Bamberg chauffiert. Dort wurden wir vom Bamberger Regens begrüßt und es wurden unserer Zimmer vergeben. Die Zimmer hier sind sehr groß, komplett neu möbiliert und mindestens einem Hotelstandard entsprechend. Es ist im Vergleich zum Erfurter Seminar wesentlich luxuriöser, so dass ich von der Ausstattung der Zimmer (mehrere Schränke, drei große Regale) schon fast etwas abgeschreckt bin! Aus ursprünglich 2-3 Zimmern von damals (Gründung des Seminars) wurde jetzt ein komplettes Zimmer mit Nasszelle. Das ganze Haus ist hier sehr pompös und weitläufig, dass man sich bestimmt auch mal verlaufen kann. Im Erfurter Seminar war alles etwas kleiner und familiärer, so dass beide Seminare ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile haben werden.
Hier ein paar Bilder aus meinem Bamberger Zimmer:




Im Seminar, das erst vergangenes Jahr nach der komplett Sanierung eingeweiht wurde, stehen uns z.B. ein großer Fitnessraum mit Kraftsportgeräten und ein moderner Sportplatz zur Verfügung.


Heute Abend werden wir uns dann in der großen Gemeinschaft bestimmt noch etwas näher kennenlernen.

Sonntag, 21. September 2008

Bistumswallfahrt

Der Sonntag steht ganz unter dem Zeichen der Bistumswallfahrt hier in Erfurt. Mit der Laudes, dem Morgenlob der Kirche, beginnt der Tag um dreiviertel acht im Meditationsraum. Nach dem Frühstück ging es gleich in Chorkleidung in drei Minuten Fußmarsch rüber in den Dom. Die Seminaristen sollten mitministriern, ich brauchte aber nichts weiter zu tun, als mit zu laufen, mit zu beten und mit zu singen. Fünf Minuten vor Gottesdienstbeginn kam plötzlich der Zeremoniar und sagt: "Dich brauch ich, komm mal mit." Ich durfte dann den Gast-Bischof Deo Gracias aus Uganda im Gottesdienst begleiten und hatte damit das Glück, ganz nahe am Altar zu sein. Der Bischof aus Afrika konnte nur sehr schwer laufen und die Treppen zum Domberg wurden damit zur Herausforderung, die wir aber meistern konnten. Insgesammt war es ein sehr schöner Gottesdienst mit schätzungsweise ca. 4000 Teilnehmern (andere berichteten von 8000). Bischof Wanke predigte dann zum Wallfahrtsthema "umsonst: geliebt" und brachte das Motto mit dem Evangelium des Tages in Verbindung. Der Weinbergsbesitzer, der nach und nach die Menschen in seinen Weinberg ruft und ihnen am Abend alle den gleichen Lohn auszahlte, ist sicherlich kein Vorbild für die Marktwirtschaft, so Bischof Wanke. Doch es zeigt, mit welcher Güte Gott den Menschen begegnet, er gibt jedem so viel wie er braucht. Ein Denar war damals genau das, was ein Mensch zum Leben für einen Tag benötigt. Wie in diesem Gleichnis sollte auch unser Handeln von seiner Güte Zeugnis geben - denn es gibt so vieles, was nicht berechenbar ist oder wahrhaft "gerecht" verteilt werden kann. Sind es nicht die größten Dinge, die man sich nicht erkaufen kann?
Der Abschluss war mit einer Prozession um den Domberg und dem eucharistischen Segen am Nachmittag.
Heute Abend steht dann noch ein (bestimmt entspannter) Videoabend auf dem Programm, bevor es morgen nach Bamberg geht.

Hier (m)ein Zimmer in Erfurt: