Samstag, 21. September 2013

Interview mit Papst Franziskus




In fast allen Medien ist in diesen Tagen ähnliches zu lesen: Papst Franziskus gewichtet die Themen die Kirche um. Dabei geht es ihm um eine neue Fokussierung auf das erste und wichtigste Anliegen der Kirche: "Die wichtigste Sache ist aber die erste Botschaft: ‚Jesus Christus hat dich gerettet.‘ Die Diener der Kirche müssen vor allem Diener der Barmherzigkeit sein."


Papst Franziskus
Foto: Agência Brasil (CC BY 3.0 BR)
Die Gespräche mit dem Heiligen Vater zeigen, dass er ein Mann aus der Seelsorge ist. Pastoral erfahren, mit dem Finger am Puls der Zeit kennt er die Fragen, Probleme und Nöte der Menschen im 21. Jahrhundert. Dem ehemaligen Bischof auf Buenos Aires kann man nicht vorwerfen, dass er keinen Blick in die Realität hat. Eine schöne Passage beschreibt es: "Ein anderes Beispiel aus diesen Tagen: Ich habe gesehen, dass das Telefongespräch, das ich mit einem Jungen geführt habe, der mir einen sehr schönen Brief geschrieben hatte, von den Zeitungen aufgegriffen wurde. Das war für mich ein Akt der Fruchtbarkeit. Ich habe mir bewusst gemacht, dass ein heranwachsender Junge einen Pater kennengelernt hat und ihm etwas von seinem Leben erzählt. Der Pater kann nicht sagen: ,Darauf pfeife ich!‘ - Diese Fruchtbarkeit tut mir sehr gut.“


Ich denke, wir dürfen sehr dankbar sein. Das vollständige, sehr lesenswerte Interview gibt es in der Zeitschrift Stimme der Zeit online.

Dienstag, 3. September 2013

Dresden

Heute fand ich dieses Video mit wunderschönen Aufnahme aus Dresden. Es lohnt sich und das nicht nur, weil es in HD ist!




Sonntag, 1. September 2013

Ein Jahr, noch und nur ...

Zum 1. September hat mich unser Bischof Dr. Heiner Koch nun aus dem Kreis der Priesterkandidaten unseres Bistums entlassen. Damit entsprach er meiner Bitte, die ich ihm Anfang Juli antrug.
Nach gut einem Jahr der Beurlaubung, für mich eine Zeit der Prüfung und des genauen Hinhörens, bin ich zu diesem Entschluss gekommen. Zunächst bin ich sehr dankbar für diese Möglichkeit, für einen längeren Zeitraum mit der Priesterausbildung zu pausieren und die Berufung neu zu prüfen. Es hat mir die Möglichkeit gegeben, keine übereilte, emotionsgesteuerte und unüberlegte Entscheidung zu treffen.
Wie entscheiden? Geholfen haben mir auf diesem Weg unter anderem die Kriterien vom Hl. Ignatius von Loyola. Sein ganzheitlicher Blick auf den Menschen in  seinen verschiedenen Dimensionen waren dabei ein guter Ratgeber: Nutzen, Vernünftigkeit, Kontinuität mit den Grundentscheidungen meines Lebens, Zeit und nötige Kraft, Ehrlichkeit, innerer Friede und das gute innere Gefühl trotz Widerstände - alles Dinge, die der Jesuit dem vor Entscheidung Stehenden an die Hand gibt. Natürlich bin ich auch dankbar für all die Gespräche und Begegnungen mit Freunden und Familien, mit Priestern und Kommilitonen. Sie haben mich in diesem wichtigen Abschnitt begleitet und mit geholfen eine, so denke ich jetzt voll Überzeugung, gute Entscheidung zu treffen. Ich hoffe, es ist eine Entscheidung die mich wachsen lässt: als Mensch, in meiner Freundschaft zu Gott und in der Beziehung zu meiner Freundin. Zugegeben ist es noch ungewohnt so zu schreiben, aber wie meinte kürzlich eine Ordensschwester zu mir: "Der liebe Gott hat ganz verschiedene Pläne für uns. Wir müssen ihm nur vertrauen."



Neben des Studienabschluss mit Magisterarbeit und Prüfungen im kommenden Studienjahr steht für mich jetzt auch neu die Frage nach Beruf und Berufung. Ein Jahr bis zum Ende des Studiums. Es ist noch ein Jahr, und nur ein Jahr. Eine Situation, in der ich wieder neu lernen darf, auf Gott und seine Führung in meinem Leben zu vertrauen. Sicher kann ich mich um Perspektiven bemühen, fragen, schauen, suchen; doch im letzten ist es Gott, der den Horizont weitet und den Weg bereitet. Auf einem Kalenderblatt fand ich einen Satz von Gordon MacDonald, der Mut macht: "Hoffnung ist die Zuversicht, dass die Geschichte ein Ziel hat und dass Gott die Fäden in der Hand hält."

Gut vorstellen könnte ich mir, in den kirchlichen Dienst meiner Heimatdiözese zu gehen. Das Bistum Dresden-Meißen ist mir vertraut, ich kenne Menschen, Gemeinden, Strukturen - kurz um: hier schlägt mein Herz. Wie zu jedem Dienst in der Kirche gehört aber neben dem eigenen Willen auch entscheidend der Ruf der Kirche dazu. So ist die Frage, in wie fern ich mit meinen Talenten in der Ortskirche gebraucht werden kann. Es bleibt also spannend...

Im Entlassungsschreiben fand ich den Satz aus der Weiheliturgie, der mir Mut macht und mich begleitet: "Gott selbst vollende das gute Werk, das er in Ihnen begonnen hat."