in den letzten Monaten habe ich mich in der Pfarrei St. Georg in Leipzig Gohlis eingelebt. Als Gemeindeassistent durfte ich die Menschen in unserer Pfarrei kennenlernen - über die Kerngemeinde habe ich jetzt zumindest einen guten Überblick, ein Teil der Namen sitzt schon und die Gruppen, die ich begleiten darf, sind angelaufen.
Nach dem Krippenspiel, Christnacht und dem ersten Feiertag sind nun ein paar ruhige Tage mit unseren Familien geplant - wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr nicht wieder hunderte Kilometer unterwegs sein müssen, sondern Besuch bekommen. In Vorfreude auf ein paar familiäre Tage genießen wir unser erstes "richtiges" gemeinsames Weihnachten. Ein Blick in unser Wohnzimmer:
In diesen weihnachtlichen Tage ein paar Gedanken, die ich auch am Heiligen Abend in der Kirche weitergeben durfte:
„Habt ihr
schon einen Namen für das Kind?“ – diese Frage hören werdende Eltern sicher
öfter. Ich habe zumindest bei Freunden schon das eine oder andere Mal
nachgefragt. Manche Paare berichteten, dass es gar nicht so einfach war, einen
guten Namen zu finden. Oder sich dann auf einen zu einigen. Er sollte nicht
vorbelastet sein, zumindest nicht negativ. (Eltern die Lehrer sind, haben da
wohl schon öfter Namen weggelassen, weil sie sie an ihrer Schüler erinnern –
und das nicht immer positiv.) Er sollte vielleicht an eine Persönlichkeit, an
Großeltern oder Väter erinnern, schön klingen, vlt. programmatisch, vlt. nicht
zu abgedroschen, vlt. nicht extravagant und doch etwas Besonderes sein.
Ein Paar musste
sich mit der Namenswahl nicht allzu viele Gedanken machen. Schon während der
Schwangerschaft kam ein Bote Gottes und verriet Josef im Traum den Namen, den
er seinem Sohn, mit dem Maria schwanger war, geben sollte. Im Advent haben wir
den Beginn der Kindheitsgeschichte Jesu schon gehört. Hier sagt der Engel: „ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn
er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.“
Doppelnamen
erfreuen sich heute wieder großer Beliebtheit. Auch im Evangelium wird uns von
einem zweiten Namen berichtet. Denn der Evangelist schreibt gleich weiter: Dies alles ist geschehen, damit sich
erfüllte, was der Herr durch den Propheten (Jesaja) gesagt hat: Seht, die
Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm
den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.
Nun sind es
schon zwei Namen, die das Kind bekommen soll. Und es sind zwei Namen, die es in
sich haben.
Zum einen Immanuel
– Gott ist mit uns. Es ist die Präsenz Gottes, dass Ausharren mit uns, dass
Begleiten unseres Lebens. Dabei verändert Gott nicht einfach alle
Unwegsamkeit, alles was mir schwierig erscheint, was problematisch ist und mich
traurig macht. Aber ich darf mich drauf verlassen, er ist da, er geht mit.
Zum anderen Jesus, hebräisch Jeshua – übersetzt heißt der
Name Gott ist Rettung. In diesem Namen wird es noch konkreter. In Jesus
errettet uns Gott.
Wenn Kinder groß werden, dann lernen Sie, dass sie mit ihrem
Namen einstehen. Täglich müssen sie dann mit ihrem Namen unterschreiben. Das
Kind von Josef und Maria wird unterschreiben mit seinem eigenen Leben am Kreuz
und darin seinen Namen einstehen: Gott ist mit uns. Er errettet uns.