Montag, 12. Januar 2009

Und weiter geht es …

im neuen Jahr. Die Weihnachtsferien von 2 ½ Wochen sind vorbei und der Seminaralltag hat begonnen.

Das persönliche Gespräch mit dem Regens am Ende des alten Jahres war sehr positiv. Er hat mir eine gute Rückmeldung für die ersten drei Monate gegeben und mich ermutigt, diesen Lebensstil beizubehalten.
Mit 40 Stunden Lateinhausaufgaben (wirklich!) sind wir von unserer Lateinlehrerin in die Weihnachtszeit entlassen worden – nach den Ferien hatte ich vlt. vier Stunden geschafft. Aber es geht trotzdem weiter, die Prüfung rückt näher und näher …

Ein schwerer Schlag war für die Gemeinschaft der Austritt eines Mitbruders aus dem Seminar. Gleich am Anfang des neuen Jahres hat er mit dem Propädeutikum aufgehört. Ein solches Ereignis gibt mir wieder Anlass über Berufung nach zu denken, zu überlegen was es bedeutet auf den Ruf Gottes zu hören. So kann es eine sehr schwere Entscheidung sein, auch aus dem Seminar auszutreten um Ihm zu folgen. „Gottes Wege sind nicht immer leicht, aber es sind immer die besten“, heißt es in einem Meditationstext.

Am vergangenen Wochenende war der erste Besuch eines Heimatbistums angesetzt. Im Laufe des Jahres werden wir die Bistümer aller unserer Alumnen besuchen, natürlich auch Dresden-Meißen. Als wir am Sonntagmorgen nach Eichstätt aufgebrochen sind, wurden wir gleich vor ein Problem gestellt. Mein Seminarbus wollte einfach nicht anspringen. Wahrscheinlich haben ihm Kälte und Eis zugesetzt und trotz Überbrückung mit einem zweiten VW Transporter wollte er nicht starten. Wir haben dann auf private PKW zurückgegriffen und sind gut im Eichstätter Priesterseminar gelandet. Der Bau wirkte im Vergleich zu Bamberg etwas kühler. Vorallem förderten die dortigen Raumbezeichnungen bei mir mehr das Schmunzeln als die Frömmigkeit. Die dortigen Seminaristen begrüßten uns gemeinsam mit dem Regens und dem Subregens und hießen uns herzlich Willkommen. Insgesamt sind fünf Kandidaten aus Eichstätt bei uns im Propädeutikum. Bei einer kleinen Stadtführung erlebte ich den gotischen Dom und die kleine Stadt mit 11000 Einwohner als sehr gemütlich (wenn es nicht gerade -12°C sind).

Große Bedenken kommen auf, wenn wir an unserer Exkursion ins Heilige Land denken. Gewalt und Zerstörung prägen das Land, wenn nicht bald Friede einzieht, sieht es sehr schlecht für unsere Reise aus. So nehmen wir das Anliegen um Frieden und Versöhnung in unser tägliches Gebet hinein.

Der Höhepunkt dieser Woche ist der 40. Geburtstag unseres Spirituals, des Geistlichen, der sich um die „seelischen Anliegen“, der Priesterkandidaten kümmert. Mehrere Überraschungen sind für diesen Tag geplant – aber natürlich noch streng geheim.

Ich bin zwar gerade erst eine Woche in Bamberg, doch irgendwie fehlt mir mein geschätztes Dresden. So freue ich mich schon auf das nächste Heimfahrtswochenende Ende Januar/ Anfang Februar.