Freitag, 8. Juni 2012

Fronleichnam

Hier in Baden-Württemberg ist Fronleichnam noch ein Feiertag: Die Geschäfte haben zu, die Straßenbahnen fahren nur aller 15 Minuten, man plant für den Nachmittag einen Ausflug Natur und man trifft sich im Zentrum der Stadt zum gemeinsamen Gottesdienst. In Freiburg begann alles mit einem Pontifikalamt im Münster. Anschließend eine große Prozession durch die gesamte Innenstadt. Für mich Diasporakind war das natürlich schon etwas beeindruckend. Eine solche große Prozession hatte ich das erste Mal im Bamberg erlebt.





Am Nachmittag ging es dann noch zu einem kleinen Ausflug an den Rand von Freiburg. Am Opfinger See lässt es sich schön laufen - bisher kannte ich diesen nur von Erzählungen. 


Montag, 4. Juni 2012

Fruchtfleisch ist auch keine Lösung

Mein Bruder hatte am vergangen Freitag Geburtstag. Ein Buch, das mein besonderes Interesse geweckt hat, möchte ich kurz mit einem seiner Gedichte vorstellen. "Fruchtfleisch ist auch keine Lösung" (Heiko Werning, Volker Surmann Hrsg.)).


Etwa dreißig erfahrene Satiriker, Humoristen und Lesebühnen-Autoren Vegetarier wie Fleischesser erzählen mitten rein in die vor sich hin brodelnde Debatte Geschichten über Fleischkonsum und Vegetarismus, über Wildschweinjagd und Zartgemüse. Bissig, satirisch, kontrovers, aber trotz aller Gegensätze vereint in einem geschmackvollen Buch.
Ein Gedicht fand ich doch irgendwie so amüsant, dass ich es als "Schmankerl" nicht vorenthalten möchte.



Martin Betz 
Von der Liebe  
Ich kaufe, weil ich Tiere liebe,
nur Fleisch vom Käfigzuchtbetriebe.
Doch Ökofleisch aus Bioschlachtung
verschmäht ein Tierfreund voll Verachtung.

Froh kreuzt ein Biotier die Wiese.
Zack! schlachtet man's! Das ist das Fiese.
Das Tier wird reinstem Glück entrissen -
vom Tode wollt's noch gar nichts wissen!

Doch seht das Käfigtier: Es leidet.
Wie gern es da von hinnen scheidet!
Dem Schlachter folgt es gern und willig,
und seine Schenkel schenkt's mir billig.

So kauf ich, weil ich Tiere liebe,
nur Fleisch vom Käfigzuchtbetriebe.

Sonntag, 20. Mai 2012

Katholikentag Mannheim

Noch sind einige Minuten Zeit, bis die Podiumsdiskussion „Den Sonntag ökumenisch feiern“ in der alten Turnhalle beginnt. Ich bin gespannt auf die Diskussion um Chance und Grenzen, die es in dieser Thematik gibt. Heute morgen hatte ich schon die Chance Kardinal Kasper kennen zu lernen. Immerhin (muss) ich gerade von ihm das Buch „Jesus der Christus“ lesen. Im kurzen Gespräch ließ er durchblicken, dass die Bischofsernennung in unserer Diözese nicht mehr lange dauern soll. Zu seinem Buch sagte er lachend: “das hab ich in meiner Persistenz geschrieben“.
Schon am Mittwoch sind wir von Freiburg nach Mannheim aufgebrochen, ganz dem Motto “Einen neuen Aufbruch wagen“. Am Abend wurde der Katholikentag mit einem Abend der Begegnungen eröffnet. Hier haben sich die verschiedenen Regionen des Bistums mit einem bunten Programm und kulinarischen Spezialitäten. Bis zum Sonntag gibt es auf dem großen Fest des Glaubens zahlreiche Veranstaltung: Gespräche, Workshops, Gebet und Liturgie prägen diese Tage.

















Sonntag, 8. April 2012

Frohes Osterfest!

Ein "weltlicher" Ostergruß!

Samstag, 7. April 2012

Theologentage

Wie in jedem Jahr haben sich die Dresden-Meißner Priesteramtskandidaten zu einem gemeinsamen Wochenende in Dresden getroffen. In diesem Jahr war der Termin wieder über Palmsonntag, im kommenden Jahr dann wieder über Ostern.
Von Freitagabend über Palmsonntag bis zum Montag in der Karwoche ging das Programm. Dabei gab es mehrere Gesprächsrunden mit dem Diözesanadministrator und dem Altbischof. Interessant war zum Beispiel ein persönlicher Austausch über unser Gedanken, Erwartungen, Ängste und Hoffnungen wenn wir an unserer Zukunft in unserem Bistum denken. Im Gespräch mit dem Altbischof Reinelt merkte man deutlich, dass er sehr froh ist, nun die Last des Amtes abgeben zu können. Trotzdem gilt natürlich was Diözesanadministrator Bautz bei seiner Predigt in der Chrisammesse sagte: "Sie haben uns nichts mehr zu sagen - wer so denkt, denkt falsch." Die Erfahrung über 24 Jahre bischöflichen Dienst wird auch in Zukunft gefragt sein.

Ein Ausflug am Samstag führte uns nach Bautzen in das Diözesanarchiv. Dort empfing uns herzlich Frau Dr. Mitzscherlich, die uns als Leiterin durch das Archiv führte. Vieles über die Arbeit und Aufgabe dieser Abteilung des bischöflichen Ordinariats wurde uns erklärt. Beispielsweise habe ich auch zwei Archivkästen mit Unterlagen zu unserer Pfarrei finden können. Auch die erste sorbische Bibel, wertvolle Handschriften, historische Missale und jede Menge Akten über die Mitarbeiter und Geschichte der Diözese werden in den Räumen der ehemaligen bischöflichen Residenz aufbewahrt. Um die Archivarbeit besser kennenzulernen, durften wir selbst in einige Akten verstorbener Priester einsehen und sie uns gegenseitig vorstellen. Ich hatte beispielsweise die Unterlagen eines ehemaligen schlesischen Geistlichen, der als Professor h.c. viele Vortragstätigkeiten innehatte und deutschlandweit bekannt war. Ersichtlich wurde das  aber in der Akte für den fremden Leser nur durch cm-dicke Kondolenzbriefe aus allen Winkeln Deutschlands, u.a. von Kardinal Frings und Kardinal Döpfner. Anschließend konnten wir noch einen Blick in den Bautzner Dom und dem Nicolaifriedhof werfen.



















Am Palmsonntag haben wir die Liturgie mit Palmenprozession in der Dresdner Kathedrale zusammen mit unserem Altbischof gefeiert. Der Nachmittag war dann der Berufungsarbeit bewidmet. Bei einem Treffen in der neugegründeten Niederlassung der Sießner Franziskanerinnen in der Freiberger Straße haben wir uns über Möglichkeiten und Zukunft der Berufungspastoral unterhalten.



Der Abschluss der Theologentage war mit der Feier der Ölweihmesse am Montag und dem Dies sacerdotalis (Priestertag) gegeben. In der Hl. Messe werden die Öle für das Chrisam (Taufe, Priesterweihe, Firmung),  für die Kranken und für die Katechumenen geweiht. Zu diesem Tag sind alle Priester des Bistums zur gemeinsamen Feier eingeladen. Es ist gleichzeitig ein Zeichen ihrer Verbundenheit als Mitarbeiter des Bischofs.



Donnerstag, 5. April 2012

Heilig Kreuz, du Baum der Treue

In der Karwoche findet sich in den Laudes, dem Morgenlob der Kirche ein besonders schöner Hymnus vom Dichter Venantius Fortunatus (540-600/610). Der spätantikte bzw. frühmittelalterliche Künstler war auch Bischof von Poitiers. Er schrieb Heiligenlegenden nieder, so z.B. ein vierbändiges Werk über Martin von Tours. Neben seiner Tätigkeit als Hagiograph schuf er auch mehrere bis heute bekannte Hymnen. So das "Pange lingua", das Traditionell am Gründonnerstag bei der Übertragung des Allerheiligsten gesungen wird. Der Hymnus über das Kreuz fasziniert mich jedes Jahr aufs neue mit seinen tiefgründigen sprachlichen Bildern, so dass ich dieses Lied gerne hier vorstellen möchte. Der Text erinnert mich an ein Bild in der Apsis von St. Clemente in Rom und das Kreuz Christi als Lebensbaum.


Kreuz-Hymnus
Heilig Kreuz, du Baum der Treue,
edler Baum, dem keiner gleich,
keiner so an Laub und Blüte,
keiner so an Früchten reich:
Süßes Holz, o süße Nägel,
welche süße Last an euch.
 
Beuge, hoher Baum, die Zweige,
werde weich an Stamm und Ast,
denn dein hartes Holz muß tragen
eine königliche Last,
gib den Gliedern deines Schöpfers
an dem Stamme linde Rast.


Du allein warst wert, zu tragen
aller Sünden Lösegeld,
du, die Planke, die uns rettet
aus dem Schiffbruch dieser Welt.
Du, gesalbt vom Blut des Lammes,
Pfosten, der den Tod abhält.


Lob und Ruhm sei ohne Ende
Gott, dem höchsten Herrn, geweiht.
Preis dem Vater und dem Sohne
und dem Geist der Heiligkeit.
Einen Gott in drei Personen
lobe alle Welt und Zeit. Amen




Bilder aus St. Clemente

Donnerstag, 8. März 2012

Was für ein Banner

Kürzlich bin ich auf der Internetseite der Benediktinerinnen Abtei Mariendonk auf folgendes Bild gestoßen:
Die Paramentenwerkstatt der Ordensschwester hat dieses Banner wohl angefertigt. Leider habe ich nicht herausfinden können, für welche Gemeinde oder zu welchem Anlass dieses Vortrageobjekt erstellt wurde. Unter dem QR-Code findet sich eine Angabe zu einer Bibelstelle, die wahrscheinlich die Thematik der Veranstaltung wiedergibt: Mk 7,31-37.
31 Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. 32 Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. 33 Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; 34 danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! 35 Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. 36 Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. 37 Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.
Der QR-Code selbst ist ein zweidimensionaler Code, der ursprünglich in der Logistikbranche für schnell Identifizierung von Bauteilen entwickelt wurde. Mittlerweile wird dieser Code auch im Bereich moderner Kommunikation angewendet. Beispielsweise findet sich auf vielen Informationsträgern  (Plakate, Hinweistafeln, Haltestellen, Karten, Zeitschriften, etc.) ein solcher QR-Code, hinter dem sich z.B. eine Internetadresse verbirgt. Den Code und damit letztlich die Internetseite ließt man mithilfe eines Smartphones mit integrierter Kamera aus und kann dann direkt zur Website gehen.
Grafik: Marvin Hegen 
Im QR-Code auf dem Banner steht übrigens verschlüsselt: "Öffne dich."