Donnerstag, 31. Oktober 2013

Das Brevier auf dem Handy...



Auf Latein, in Italienisch und Englisch, auch in Spanisch und Französisch gab es sie schon: die Stundenbuch-App.

Diese Woche hat das Deutsche Liturgische Institut und der Katholische Pressebund eine offizielle App auf Deutsch für Android und Apple herausgegeben. Damit ist es möglich, die Haupthoren des Stundengebetes ganz praktisch unterwegs zu beten. Ob nun in der Straßenbahn, auf der Parkbank oder am Strand: Laudes, Vesper und Komplet sind immer mit dabei. Zusätzlich bietet die App auch eine Auswahl an kleinen Horen und die Tageslesungen der Hl. Messe. Das kleine Programm für Smartphones "lädt ein, den uralten Gebetsschatz der Tageszeitenliturgie neu zu entdecken, wie ihn die Priester und Ordensleute seit Jahrhunderten beten", so die Herausgeber.




Stundenbuch - screenshot thumbnail Stundenbuch - screenshot thumbnail 

Das Stundengebet ist eine einfache wie edle Liturgie, die vor allem die Psalmen rezitiert und zusammen mit Lesung und einen Hochgesang aus dem Evangelium ein überwiegend biblisches Gebet darstellt. Das II. Vatikanisch Konzil (1962-65) empfiehlt allen Christen "das Stundengebet zu verrichten, sei es mit den Priestern, sei es unter sich oder auch jeder einzelne allein" (SC 100). Verteilt über den Tag soll unser Leben durch das Gebet geheiligt werden, d.h. in den großen Horizont Gottes gestellt werden und immer wieder auf ihn ausgerichtet werden. Zusammen mit tausenden Christen weltweit ist man in dieser Gebetsform miteinander verbunden. Darüberhinaus stimmt mit der Beter mit den Psalmen in das Lob Gottes unsere jüdischen Geschwister ein. 
StundenbuchÜber die Internetverbindung lädt die App tagesaktuell die Gebetstexte herunter. Wer viel unterwegs ist und keinen permanenten Internetzugang hat, kann sich die Texte für zehn Tage im Voraus downloaden. 

Und das Beste an der ganze Sache: wie die meisten wichtigen Dinge im Leben ist diese Anwendung gratis. 

Die App gibt es hier zum Download:

 

Samstag, 21. September 2013

Interview mit Papst Franziskus




In fast allen Medien ist in diesen Tagen ähnliches zu lesen: Papst Franziskus gewichtet die Themen die Kirche um. Dabei geht es ihm um eine neue Fokussierung auf das erste und wichtigste Anliegen der Kirche: "Die wichtigste Sache ist aber die erste Botschaft: ‚Jesus Christus hat dich gerettet.‘ Die Diener der Kirche müssen vor allem Diener der Barmherzigkeit sein."


Papst Franziskus
Foto: Agência Brasil (CC BY 3.0 BR)
Die Gespräche mit dem Heiligen Vater zeigen, dass er ein Mann aus der Seelsorge ist. Pastoral erfahren, mit dem Finger am Puls der Zeit kennt er die Fragen, Probleme und Nöte der Menschen im 21. Jahrhundert. Dem ehemaligen Bischof auf Buenos Aires kann man nicht vorwerfen, dass er keinen Blick in die Realität hat. Eine schöne Passage beschreibt es: "Ein anderes Beispiel aus diesen Tagen: Ich habe gesehen, dass das Telefongespräch, das ich mit einem Jungen geführt habe, der mir einen sehr schönen Brief geschrieben hatte, von den Zeitungen aufgegriffen wurde. Das war für mich ein Akt der Fruchtbarkeit. Ich habe mir bewusst gemacht, dass ein heranwachsender Junge einen Pater kennengelernt hat und ihm etwas von seinem Leben erzählt. Der Pater kann nicht sagen: ,Darauf pfeife ich!‘ - Diese Fruchtbarkeit tut mir sehr gut.“


Ich denke, wir dürfen sehr dankbar sein. Das vollständige, sehr lesenswerte Interview gibt es in der Zeitschrift Stimme der Zeit online.

Dienstag, 3. September 2013

Dresden

Heute fand ich dieses Video mit wunderschönen Aufnahme aus Dresden. Es lohnt sich und das nicht nur, weil es in HD ist!




Sonntag, 1. September 2013

Ein Jahr, noch und nur ...

Zum 1. September hat mich unser Bischof Dr. Heiner Koch nun aus dem Kreis der Priesterkandidaten unseres Bistums entlassen. Damit entsprach er meiner Bitte, die ich ihm Anfang Juli antrug.
Nach gut einem Jahr der Beurlaubung, für mich eine Zeit der Prüfung und des genauen Hinhörens, bin ich zu diesem Entschluss gekommen. Zunächst bin ich sehr dankbar für diese Möglichkeit, für einen längeren Zeitraum mit der Priesterausbildung zu pausieren und die Berufung neu zu prüfen. Es hat mir die Möglichkeit gegeben, keine übereilte, emotionsgesteuerte und unüberlegte Entscheidung zu treffen.
Wie entscheiden? Geholfen haben mir auf diesem Weg unter anderem die Kriterien vom Hl. Ignatius von Loyola. Sein ganzheitlicher Blick auf den Menschen in  seinen verschiedenen Dimensionen waren dabei ein guter Ratgeber: Nutzen, Vernünftigkeit, Kontinuität mit den Grundentscheidungen meines Lebens, Zeit und nötige Kraft, Ehrlichkeit, innerer Friede und das gute innere Gefühl trotz Widerstände - alles Dinge, die der Jesuit dem vor Entscheidung Stehenden an die Hand gibt. Natürlich bin ich auch dankbar für all die Gespräche und Begegnungen mit Freunden und Familien, mit Priestern und Kommilitonen. Sie haben mich in diesem wichtigen Abschnitt begleitet und mit geholfen eine, so denke ich jetzt voll Überzeugung, gute Entscheidung zu treffen. Ich hoffe, es ist eine Entscheidung die mich wachsen lässt: als Mensch, in meiner Freundschaft zu Gott und in der Beziehung zu meiner Freundin. Zugegeben ist es noch ungewohnt so zu schreiben, aber wie meinte kürzlich eine Ordensschwester zu mir: "Der liebe Gott hat ganz verschiedene Pläne für uns. Wir müssen ihm nur vertrauen."



Neben des Studienabschluss mit Magisterarbeit und Prüfungen im kommenden Studienjahr steht für mich jetzt auch neu die Frage nach Beruf und Berufung. Ein Jahr bis zum Ende des Studiums. Es ist noch ein Jahr, und nur ein Jahr. Eine Situation, in der ich wieder neu lernen darf, auf Gott und seine Führung in meinem Leben zu vertrauen. Sicher kann ich mich um Perspektiven bemühen, fragen, schauen, suchen; doch im letzten ist es Gott, der den Horizont weitet und den Weg bereitet. Auf einem Kalenderblatt fand ich einen Satz von Gordon MacDonald, der Mut macht: "Hoffnung ist die Zuversicht, dass die Geschichte ein Ziel hat und dass Gott die Fäden in der Hand hält."

Gut vorstellen könnte ich mir, in den kirchlichen Dienst meiner Heimatdiözese zu gehen. Das Bistum Dresden-Meißen ist mir vertraut, ich kenne Menschen, Gemeinden, Strukturen - kurz um: hier schlägt mein Herz. Wie zu jedem Dienst in der Kirche gehört aber neben dem eigenen Willen auch entscheidend der Ruf der Kirche dazu. So ist die Frage, in wie fern ich mit meinen Talenten in der Ortskirche gebraucht werden kann. Es bleibt also spannend...

Im Entlassungsschreiben fand ich den Satz aus der Weiheliturgie, der mir Mut macht und mich begleitet: "Gott selbst vollende das gute Werk, das er in Ihnen begonnen hat."

Montag, 1. Juli 2013

Erfahrungsaustausch, Bennofest und eine Fußfessel - Angehende Seelsorge-Fachkräfte des Bistums Dresden-Meißen trafen sich in Erfurt

Benno-Fest mit Prof. Tiefensee (4.v.r.).

Benno-Fest mit Prof. Tiefensee (4.v.r.).

Erfurt/Dresden, 27.06.2013 (KPI): Aus Ausbildungseinrichtungen im ganzen Bundesgebiet kamen am Wochenende vom 21. bis 23. Juni im Erfurter Priesterseminar zukünftige Seelsorge-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter des Bistums Dresden-Meißen zusammen. "Es hat richtig gut getan, sich auszutauschen, und hat uns als Gemeinschaft zusammengeschweißt“, so Theologiestudent Benno Kirtzel in der Auswertung des Treffens der Priesterkandidaten, Religionspädagogen und weiterer Theologen. In voraussichtlich zwei Jahren wird Kirtzel in Sachsen oder Ostthüringen in den pastoralen Dienst als Gemeindereferent gehen.
Die Studienorte der angehenden pastoralen Fachkräfte sind deutschlandweit verteilt.  So werden Dresden-Meißner Studenten zum Teil an Fachakademien in Freiburg oder an der Katholischen Universität Eichstätt unterrichtet. Die Theologen und Priesterkandidaten hingegen studieren in Erfurt.
Das Wochenende sollte auf den gemeinsamen Dienst in den Pfarreien und Seelsorgestellen des Bistums vorbereiten. „Kennenlernen, Austausch, Gebet und gemeinsame Aktivität prägten das Wochenende“, sagte Samuel-Kim Nguyen, der die Tage in Erfurt mit anderen Auszubildenden vorbereitete. Das Wochenende war eine studentische Initiative, die von der Bistumsleitung unterstützt wurde.
Pfarrer Baumgarten (links) nahm sich viel Zeit für das Gespräch.

Pfarrer Baumgarten (links) nahm sich viel Zeit für das Gespräch.
Gemeinsam mit dem Dresdner Pfarrer Christoph Baumgarten, der für die Priesterkandidaten verantwortlich ist, entwickelten die Studenten Ideen, wie die akademische Ausbildung mit der Praxis in den heimatlichen Seelsorgestellen enger verzahnt werden könnte. „Eine Möglichkeit sind sicherlich individuelle Praktika in verschiedenen Einrichtungen des Bistums, eine andere wäre auch eine gezielte Rundreise durch Pfarreien und Institutionen des Bistums“, fasste Pfarrer Baumgarten die Gesprächsrunde zusammen.
Abgerundet wurde das Bewerbertreffen durch das gemeinsame St. Benno-Fest, das die Erfurter Studenten jedes Jahr zu Ehren ihres Bistumspatrons begehen. Zusammen mit Prof. Eberhard Tiefensee feierten sie den Festtag des Meißner Bischofs eine knappe Woche nach seinem ordentlichen Gedenktag am 16. Juni nach.

Eine Fußfessel mit drei Kreuzen - für Offizial Dräger heute nur noch Symbol für die drei Bande zur Kirche in "Glaube", "Sakramenten" und "Hierarchie".

Eine Fußfessel mit drei Kreuzen - für Offizial Dräger heute nur noch Symbol für die drei Bande zur Kirche in "Glaube", "Sakramenten" und "Hierarchie".

Den Besuch einer katholischen Einrichtung hatten die angehenden Pastoralen Mitarbeiter ebenfalls in ihr Programm aufgenommen. Nur wenige Minuten vom Priesterseminar entfernt liegt das Interdiözesane Offizialat, „das Kirchengericht für den Sendebereich des MDR“, wie der Leiter der juristischen Einrichtung Offizial Ludger Dräger erklärte. „Vor allem Eheprozesse werden hier geführt“, führte er fort. Seine Zuhörer merkten schnell, dass sie es hier mit einem leidenschaftlichen Kirchenrechtler zu tun hatten. So zeigte er eine Fußfessel aus einer Abtei, die vor hunderten Jahren auch Gerichtsbarkeit ausübte. Augenzwinkernd konnte er den Studenten aber versichern, dass diese heute garantiert nicht mehr benutzt werde.
Benno Kirtzel: „Ich fand den Besuch im Offizialat sehr interessant, das Wochenende war insgesamt sehr ausgewogen geplant.“ Eine Aussage hört man an diesem Wochenende von den Teilnehmern immer wieder: Die Nähe zu ihrer Heimat ist den Studenten wichtig - in eine andere Diözese zu gehen, können sich die meisten nur schwer vorstellen.

Mittwoch, 22. Mai 2013

Werbung oder Mahnwache?

Erfurter Enten scheinen keinen Skrupel zu haben! Ohne Furcht und Schrecken, man möchte meinen fast ahnungslos, spazieren seit einigen Wochen die Entenvögel auf dem Domplatz und begeben sich ganz in die Nähe ihrer verstorbenen, besser gesagt geschlachteten Artgenossen. Der Verkäufer von Frischgeflügel freut sich jedenfalls über diese lebende Werbung. Alle Mal besser als ein Schild mit "Enten und Teile" ist doch Werbung mit ein paar herumlaufenden "Topmodells". Als ich ihn fragte, ob er auch frisch im Verkaufswagen schlachtet, winkt er nur ab.
Vielleicht denke ich mit der Werbung auch in die falsche Richtung und die Enten halten eine Art Mahnwache am Geflügelstand - wer weiß?



Dienstag, 30. April 2013

Für die nächste Hausarbeit

Auf Empfehlung eines Kommilitonen möchte ich heute ein kleines Buch zumindest mit dem Titel vorstellen:
Es handelt sich um Hierzenberger/Kammerstätter, Theologische Worthülsen übersetzt : ein Taschenlexikon für eine zeitgemäße Verkündigung, München 1973.



Ich fand den Titel angesichts manch unverständlicher theologischer Literatur sehr originell. Wie sagte ein Professor am Semesterbeginn über eins seiner ersten Bücher: "Lesen Sie es nicht. Ich war ein junger Wissenschaftler und musste mich mit unverständlicher Fachsprache profilieren."