Donnerstag, 18. August 2011

Montag, 15. August 2011

Weltjugendtag





Mittlerweile sind wir in Frankfurt am Main angekommen und warten auf das Boarding unseres Fluges. Unser Ziel ist der Weltjugendtag in Madrid. Zusammen mit meinem Bruder und einem Freund aus der Heimatgemeinde geht es für acht Tage in das Herzen Spaniens um mit über 1 Million Jugendlichen unseren Glauben zu leben, zu vertiefen und zu feieren.
Kurz nach 15 Uhr wird unser Flug nach Madrid gehen. Wenn wir angekommen sind, heißt es für uns schnell Tickets kaufen und ab ins Zentrum der Stadt. Hier sind wir in einem kleinen Hostal untergebracht. Um 20 Uhr beginnt dann der große Eröffnungsgottesdienst auf dem Cibelesplatz , keine 800 Meter vom Quartier entfernt.
Wir werden hier im Internet von unsere Pilgerfahrt so oft uns möglich ist mit Bild und Text berichten.

Sonntag, 24. Juli 2011

Semesterabschluss und Ferien




Die letzten drei Wochen des Semesters sind traditionell sehr gefüllte Wochen. Die letzten Vorlesungen, Prüfungen dicht an dicht und Lernen sind die großen Schlagwörter dieser Zeit. Es ist immer wieder spannend zu erleben wie sehr man in dieser Zeit eigene Grenzen kennenlernt und auch den Beistand Gottes spürt. Ich erfahre in dieser Zeit immer, wie sehr mich Glaube, Gebet und Freunde und Bekannte in dieser Zeit begleiten. Das ist für mich keine Selbestverständlichkeit, so dass ich bei diesem Gedanken große Dankbarkeit spüren kann!

Mittlerweile haben die Ferien begonnen und nach einer Woche bei einem Freund in Berlin bin ich in richtiger Ferien- und Erholungslaune. Berlin ist ja immer einen Besuch wert, aber diesmal haben wir den Berliner Untergrund kennengelernt. In Rahmen einer Führung ging es zu teilweise fertiggestellten U-Bahnhöfen der ehemals geplanten U-Bahn-Linie D.
Am Moritzplatz besichtigen wir die unter der Station befindliche Bauvorleistung – einen Umsteigebahnhof aus den 20er Jahren für eine nie realisierte U-Bahnlinie zwischen Treptow und Moabit. In der Zeit des Nationalsozialismus sollte hier sogar eine S-Bahn die Strecke queren. Letztendlich wurde die Anlage aber ebenso zum Schutzraum umfunktioniert. Diese Spuren der Vergangenheit sind noch deutlich zu erkennen.

Zu Fuß geht es dann hinüber in den „Geisterbahnhof Oranienplatz“, eine bereits vor dem Ersten Weltkrieg erbaute Station, die allerdings nie in Betrieb ging, da sich in den 20er Jahren die Planungsvorgaben änderten. Bis in die 80er Jahre beherbergte der Bahnhofsrohbau ein Umspannwerk der BEWAG. Seit 2006 hat der Berliner Unterwelten e.V. die Betreuung übernommen.

Zudem wird noch ein an den Bahnhofsrohbau anschließender „Mutter-und-Kind-Bunker“ besichtigt. Der Bunker wurde in den Jahren 1940/41 durch den „Baustab Wilhelmi“ des „Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt“ in den U-Bahntunnel eingebaut. Zur Besichtigung müssen wir allerdings Gummistiefel ausgeben, da in der Anlage das Sickerwasser etwa 40 cm hoch steht. Im Gegenzug erwartet Sie dafür ein fast unberührter Bunker, eine einmalige unterirdische Atmosphäre, und vor allem können Sie hier unten das letzte im Untergrund erhalten gebliebene Stück Berliner Mauer persönlich in Augenschein nehmen.

Am Beginn der Ferien stehen meistens noch Hausarbeiten an, so dass die ersten freien Tage für mich oft in der SLUB am Zelleschen Weg enden. Aber nach einiger Vorarbeit während des Semesters ist auch das schnell Geschichte. Damit konnte ich das Ergebnis eines größeren Projektes vergangene Woche nach Erfurt zur Bewertung schicken. Es handelt sich dabei um ein Skapulier, die die Thematik Alojs Andritzki aufgreift. Es gab ein interdisziplinäres Seminar, in dem es um Paramente ging. Ich hab mich dann für ein Skapulier entschieden.

Am vergangenen Wochenende ging es wieder in Richtung Thüringen. Zwei Freunde aus Erfurt haben geheiratet. Der Bräutigam hatte mit mir in Bamberg das Propädeutikum begonnen, dann aber gemerkt, dass es nicht sein Weg ist, Priester zu werden. An der Fakultät lernte er seine Frau kennen, ebenfalls eine Studierende der Theologie. Nach der Brautmesse in der Meininger Pfarrkirche ging es nach Schloss Sinnershausen, das ca. 30 Minuten entfernt liegt. Das große Gelände mit Spielplatz, einem großen Schachfeld und tollen Garten haben zum spazieren und spielen eingeladen.
Das Programm, die gute Musik (eine Combo aus Cajon, Gitarre und Violine) die schönen Gespräche haben dazu beigetragen, dass den Gästen diese Feier noch lange in Erinnerung bleiben wird.




Die nächsten Tage werde ich mich um die Studienangelegenheiten kümmern, denn ab Herbst geht für ein Jahr nach Freiburg. Unterkunft habe ich im Margarete-Ruckmich-Haus gefunden, in dem die Gemeindereferenten ausgebildet werden. Das Wohnheim in der Nachbarschaft steht sowohl den dortigen Studierenden wie auch externen Studenten, Schülern und Auszubildenden zur Verfügung.


Montag, 18. Juli 2011

Freitag, 1. Juli 2011

Seligsprechung im Internet

Unter http://goo.gl/FEPTh gibt es jetzt die Seligsprechung als Video zum anschauen.



Montag, 20. Juni 2011

Seligsprechung, Bischofsernennung und Praktikum

Noch immer ist es den meisten in Erinnerung: Die großes Seligsprechungsfeier am Pfingstmontag. „Für die Christen in Sachsen ist es ein Jahrtausendereignis“, so der MDR-Rundfunk zur Übertragung der Reliquien der Märtyrer Alojs Andritzki, Bernhard Wensch und Aloys Scholze Anfang Februar. Stellvertretend wurde nun Kaplan Andritzki, ein Priester des Bistums Dresden-Meißen, seliggesprochen. Papst Benedikt XVI. hat das Dekret, das in lateinischer Sprache verfasst wurde und auch in Deutsch und Sorbisch vorgetragen, unterschrieben und dem Präfekten der Selig- und Heiligsprechungskongregation Angelo Kardinal Amato zur Verkündigung übergeben. Am Pfingstmontag wurde Alojs Andritzki auf dem Schloßplatz vor der Dresdner Kathedrale „zu Ehre der Altäre getragen“, so in kirchlichem Jargon. Der junge Kaplan hat sich dem nationalsozialistischen Regime widersetzt und klare Stellung gegen die menschenverachtenden Ideologien bezogen. Dafür musste der sorbische Priester zunächst in das Gefängnis in Dresden, und wurde, nachdem man seinen Glauben und seine Treue gegenüber Gott und den ihn anvertrauten Menschen nicht brechen konnte, in das KZ Dachau verlegt. Hier lebte er trotz extremen Bedingungen seinen Glauben in Freude und Zuversicht. Als er am 3. Februar 1943 im Krankenlager um die Sterbesakramente bittet, gab man ihm die Giftspritze. So feiert die Kirche von Dresden-Meißen am Jahrestag, an dem Alojs Andritzki „für den Himmel geboren wurde“, nun seinen Gedenktag.


Die Seminargemeinschaft hatte sich auf dieses große Fest vorbereitet und im vergangenen Jahr immer wieder Abschnitte aus dem Leben des jungen Priesters zur Betrachtung und zum Gebet vorgenommen. In dieser Weise auf die Seligsprechung vorbereitet, war es besonders für die Priesteramtskandidaten des Bistums Dresden-Meißen eine große Freude, an der Seligsprechung teilzunehmen. Die vier Alumnen, die in Erfurt studieren, konnten liturgischen Dienste übernehmen und waren so bei dem Gottesdienst, der auch im MDR übertragen wurde, ganz nah dabei.


Nach vielen Vorbereitungen und mehreren Proben im Vorfeld des großen Gottesdienstes war die Feier der große Höhepunkt, unsere Freude auszudrücken, den Glauben zu feiern und Gott Dank zu sagen für seine großen Taten – auch heute, in unserer Zeit, in unserem Bistum. Beeindruckend waren die vielen Menschen aus allen Teilen der Diözese, die vielen Gäste aus den Nachbarbistümern und die Interessierten, die sich in vor den Domstufen versammelten.

Schon kurz nach der Seligsprechung kamen erste Gerüchte auf: der neue Bischof von Görlitz wird noch in dieser Woche bekannt gegeben. Und: es soll unser Regens Wolfgang Ipolt werden. Was die Seminaristen bisher meistens nur zum Spaß gesagt haben (wir erinnern uns an Aprilscherze und an den Fakultätsfasching) sollte nun Realität werden? Im Laufe der Woche verdichteten sich die Hinweise auf verschiedenen Quellen und am Freitag wurde dann bekannt gegeben, dass eine Pressekonferenz mit einer wichtigen Personalentscheidung am Samstag um 12.00 Uhr in Görlitz verkündet wird. Nun waren wir uns sicher, dass auch der Rest der Gerüchte wahr sein muss. Am Samstag punkt Zwölf wurde es ausgesprochen: Domkapitular Wolfang Ipolt, bisher Regens im Interdiözesanen Priesterseminar Erfurt, wird neue Bischof von Görlitz.

Das vergangen Wochenende war, neben der Bischofsernennung in Görlitz, auch so sehr spannend. Am Freitagabend bin ich wieder nach Pirna zum Praktikum gefahren. Zusammen mit Pfr. Büchner haben wir uns nach einem kleinen Abendbrot auf das Stadtfest begeben. An der Bühne am Marktplatz wurde unter Mitwirkung mehrerer Gemeindemitglieder das Theaterstück „Der Retter“ aufgeführt. Es geht hier um die Rettung der Stadt Pirna vor der Zerstörung durch die Schweden. Dabei hat der mutige Jokober sein Leben riskiert um in der Nacht einen Fürbittbrief der Kurfürstin aus Dresden zu holen und die Stadt zu verschonen. Die Kurfürstin hatte Verwandtschaft in Schweden und konnte Einfluss gegenüber dem Hauptmann ausüben, der die Stadt schließlich verschonte. Am Samstag stand das Dekanatsfußballturnier in Heidenau an. „Um des himmlichen Lohnes wegen“, so Pfarrer Büchner am Sonntag in den Vermeldungen, hat die Pirnaer Jugend alles gegnerischen Teams gewinnen lassen ... Selbst die engagierten Anfeuerungsversuche des Pfarrers in Bananenkostüm half nichts

Am Nachmittag fand in der Außenstelle Bergießhübel ein ökumenischer Gottesdienst anlässlich des Bergmannaufzugs statt. Zusammen mit dem evangelischen Pfarrer hielt Pfarrer Büchner die Andacht auf dem Festgelände.

Schon um 17.00 Uhr folgte der erste Sonntagsgottesdienst in Bergießhübel. Am Sonntagmorgen feierten wir dann die Hl. Messe bereits um 8.30 Uhr in der Klosterkirche, denn um 9.30 Uhr war anlässlich des Stadtfestes in Pirna noch ein ökumenischer Gottesdienst. Für mich war es jetzt vorerst das letzte Mal Ausbildungswochenende in Pirna, denn das Freijahr in Freiburg steht an. Ab Herbst 2012 werde ich dann -so Gott will- wieder in Pirna zum Praktikum kommen können.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Plenum




Letzte Woche war am Donnerstag das sogenannte "Plenum" im Priesterseminar. Es ist eine Versammlung der Hausgemeinschaft, in der verschiedenen, vor allem organisatorische Dinge angesprochen werden. Neben einigen allgemeinen, eher redundanten Hinweisen ("in der Kapelle bitte keine Hausschuhe" ...) gab es eine interessante Neuigkeit: Es wurde für die Priesteramtskandidaten in den Bistümern Ostdeutschlands ein neues Praktikum eingeführt. Das drei bis vier Wöchige "apostolisch-missionarische Praktikum" führt uns in das Bistum Stockholm. Es ist das einzige Bistum in ganz Schweden und hat eine Fläche ca. 450.000 km². Von 9 Millionen Einwohnern sind gerade mal 180.000 katholisch - "Diaspora vom feinsten". Wir sollen diese Situation der extremen Verstreuung kennen lernen, denn neben dem Vorteil, dass die Gottesdienstordnung für ganz Schweden auf zwei A4 Blätter passt, sind ganz andere Strukturen notwendig, um Seelsorge zu betreiben.

In der Seminargemeinschaft ist dieses Praktikum unterschiedlich aufgenommen worden. Faktisch ist damit das sowieso schon strafe Ausbildungsprogramm noch intensiviert worden und auch konnten wir den Entstehungsprozess dieses Praktikums leider nicht begleiten.
Ich persönlich bin neben den berichtigen Einwänden der Art und Weise wie hier etwas entsteht, vom Praktikum an sich aber begeistert.
In wenigen Tagen ist Pfingsten und die Ortskirche von Dresden-Meißen feiert die Seeligsprechung von Alojs Andritzki. Am Pfingstmontag erwartet das Bistum rund 10.000 Menschen aus Nah und Fern auf dem Schloßplatz in Dresden. Die Priesteramtskandidaten werden wie an den Kar- und Ostertagen liturgische Dienste übernehmen und bei der Feier mit Angelo Kardinal Amato SDB ministrieren.


Foto: Iglesia en Valladolid (CC BY-SA 2.0)