Samstag, 12. September 2009

Ferien

Über die Hälfte der Ferien sind bereits vorbei. Durch Ferienjob, Urlaub auf Rügen, einem Kurzbesuch in Halle und jeder Menge sonstigem Programm ist die freie Zeit immer gut gefüllt.
Ich genieße derzeit einfach die Stunden, die ich in der Heimat und mit Freunden verbringen kann.

An der Universität habe ich mich eingeschrieben, der Studierendenausweis liegt bereits auf dem Schreibtisch und nur noch die Rückmeldung vom Amt über das BAföG fehlt mir (wer hätte das gedacht ;-) ).

Am Sonntag, dem 4. Oktober werde ich am Nachmittag nach Erfurt aufbrechen. Dort erwartet mich dann eine Einführungswoche in das Studium und in das Leben im Erfurter Priesterseminar.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Geschafft!

Gott sei Dank - die Hebräischprüfung ist geschafft! Damit ist die zweite große Sprache im Propädeutikum absolviert. Mit schriftlicher und mündlicher Zwei liege ich wiedererwartend im vorderen Leistungsbereich. Damit habe ich auch die Sprachenschule als einen Hauptbestandteil des Propädeutikums erfolgreich absolviert.
Die weiteren Bestandteile Glaubens- und Lebensschule sowie die allgemeine Wahrnehmung im Seminar vermochte Herr Regens in einen persönlichen Abschlussgespräch ebenfalls sehr positiv zu bewerten.
So bin ich wirklich froh, dieses erste Jahr auf dem Weg zum priesterlichen Dienst mit Gottes Hilfe und der Begleitung durch Gebet und persönliche Kontakte geschafft zu haben.

In meinem Zimmer sieht es derzeit aus wie nach einem Bombenanschlag, denn ich pack sämtliche Sachen für das Zimmer in Erfurt zusammen. Mittlerweile sind es acht Kartons die sich hier stapeln.
Vor mir liegen noch drei Tage. Morgen werden wir das Sommerfest des Bistumshauses und des Priesterseminars vorbereiten und noch die letzten persönlichen Dinge erledigen. Am Freitagvormittag ist dann eine Refelektion und Auswertung mit den Regenten der Heimatseminare und Verantwortlichen der ausbildenden Universitäten. Das Sommerfest beginnt am Freitag Nachmittag mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Gelände des Seminars. Anschließend wird gegrillt und gemeinsam gefeiert. Der gemeinsame Abschluss des Propädeutikums ist dann am Samstag mit einer Hl. Messe, einem Ausflug in einen Hochseilgarten und einem Abend "auf dem Keller" (in einem fränkischen Bierkeller/ Gasthof).
Ab Sonntag bin ich dann für rund zwei Monate auf Heimaturlaub und freue mich schon wieder auf mein "zu Hause".
Ab Oktober beginnt dann das Theologiestudium in Erfurt.

Montag, 20. Juli 2009

KONTAKT

Die letzten Tage und Wochen waren nicht nur vom Hebräischbüffeln geprägt. Mit einem Mitbruder haben ich zusammen den "KONTAKT", die jährliche Seminarzeitung, zusammengestellt. In dieser Ausgabe sind neben Berichten aus dem Propädeutikum auch Beiträge der anderen Bamberger Seminaristen, die entweder in Würzburg oder Lantershofen studieren oder sich gerade im Freisemester befinden.
Heute ging die Vorlage in eine Bamberger Druckerei und wird bis Freitag in einer Auflage von 9.000 Stück gedruckt werden. Regens Emge hat die Auflagenzahl fast verdoppelt, um u.a. in den Heimatgemeinden und Heimatbistümern über die Priesterausbildung zu informieren und dafür zu werben. Sicherlich wird demnächst auch in der Heimat demnächst ein paar Exemplare bereitliegen.

Für alle neugierigen gibt es hier eine PDF-Version zum Download.

Neben dem KONTAKT ist auch ein Film zum Propädeutikum entstanden. Über die neue Ausbildungsform wurde im vergangenen Jahr eine Dokumentation gedreht. Für die Dauer eines halben Jahres wurden die Alumnen in Bamberg mit einer Videokamera begleitet. Ent-standen ist ein 55-minütiger Film, in dem Vorstände, Ausbilder und Alumnen aus dem Alltag im Priesterseminar berichten. Dieser Film bietet eine Möglichkeit, sich intensiver und in kompakter Form über das Propädeutikum zu informieren.

Dienstag, 7. Juli 2009

Vergangene Woche hatten wir hier im Bamberger Dom die Priesterweihe von zwei Mitbrüdern und waren am Sonntag zur Primiz eingeladen.Hier wird die Primiz, der erste Gottesdienst eines Neupriesters, praktisch vom ganzen Dorf gefeiert. In Drosendorf war fast jedes Haus mit gelb-weißen Fahnen geschmückt und alle Bewohner auf den Beinen. Der Primiziant wurde vom Haus der Familie mit einer Prozession, Blaskapelle und der Freiwilligen Feuerwehr abgeholt und unter Applaus und Musik zur Kirche begleitet.In unseren heimatlichen Diasporagebieten ist sowas natürlich nicht so üblich, so dass es für mich ein beeindruckendes Erlebnis bleiben wird. Der erste Gottesdienst war dann an manchen Stellen etwas chaotisch, was aber der Sache keinen Abbruch tat. Viele stellen sich vor, dass in der Priesterausbildung viel Jahre lang geübt wird, wie eine "richtige" Messe gefeiert wird - doch die praktischen Übungen und das "Probezelebrieren" mit Papierhostien und Traubensaft sind erst zwei Wochen vor der Weihe.













Nur noch gut drei Wochen, dann ist das Propädeutikum beendet. Wir stecken ungefähr in der Halbzeit des Hebräischunterrichts und können einzelne, sehr leichte Sätze bereits übersetzen. Insgesamt ist die Sprache aber wesentlich schwerer zu erlernen als Latein (oder Griechisch, wie mir meine Mitbrüder sagten). Die Wörter sind vom Schriftbild noch nicht so einprägsam wie unsere Wörter in lateinischen Buchstaben und so merkt man sich die Worte besonders durch den Klang. Diese Methode hat aber einen Nachteil, weil die Wortwurzeln nur aus Konsonanten besteht und das Wort durch die Vokale seine (grammatische) Bedeutung verändert. Dazu kommt noch, dass das Buch in erster Linie eine Grammatik und kein Lehrbuch ist. Kurzum: Es ist schwierig. Doch bin ich mir sicher, dass es letztenendes gelingen wird. Gerade heute las ich im Kalender folgende Gedanken von Ludwig Wolker, die ich sehr passend finde:

Es werden helle Tage kommen,
wo alles Licht ist in uns und Glut,
es werden trübe Tage kommen,
wo alles verhangen ist in Leid
und Nebel. Hindurch und voran!

Unser ist nicht, die Zeit zu lenken.
Unser ist nicht, Erfolg und Ende.
Das ist des Herrn.

Unser aber ist der Tag und der Anfang.
Und darin steht jeder auf sich allein und auf Gott.
So ist jeder Tag und jeder Anfang ein Gloria Dei.

Mit dieser Zuversicht gehe ich also in die letzten Wochen hier in Bamberg.

Ich freue mich schon sehr auf den Besuch von meinem Bruder und einer Familie aus meiner Heimatgemeinde in der nächsten Woche!

Mittwoch, 10. Juni 2009

Letzte Etappe

Nach vier wirklich beeindruckenden Wochen in Israel und einer anschließenden Erholungswoche in der Heimat beginnt nun eine letzte, intensive Phase des Propädeutikums. Heute haben wir mit Hebräisch angefangen. Mit 8 Wochenstunden sind wir jetzt ganz gut dabei in die Sprache einzusteigen. Nach dem heutigen Einstieg kann man ich schon die Wörter entziffern und auch selber ein paar Buchstaben schreiben. מף -שמואל müsste Samuel-Kim heißen, wobei Samuel sowieso ein hebräischer Name ist. Kim ist eine eigenen Übersetzung mit den beiden Buchstaben qof und mem. Die ursprüngliche hebräische Sprache kennt keine Vokale, so dass man sich früher die Vokale selber „denken“ musste. Die Sprache die wir lernen hat (Gott sei Dank) eine zusätzliche Punktation der Konsonanten, so dass man anschließende Vokale anhand der Punkte erkennen kann. Die erste Berührung ist (bis jetzt) sehr interessant. Mir macht es vor allem Spaß hinter die Logik der Sprache zu steigen. Wenn man sich langsam die Buchstaben erschließt und dann das ganze Wort erkennt, ist es zumindest ein kleines Erfolgserlebnis.
Morgen werden wir hier in Bayern das Fronleichnamsfest feierlich begehen. Hier ist dieser Tag ein staatlicher Feiertag und durch Brauchtum und Tradition in der Stadt Bamberg eines der „touristischen Highlights“. Nach einem festlichen Gottesdienst mit dem Erzbischof wird das Allerheiligste in der Monstranz durch die Stadt getragen. Viele Pfarreien, Gruppen und Vereine nehmen an der ca. dreistündigen Prozession teil. Ich bin schon sehr gespannt wie diese Feier wirkt, denn bisher habe ich nur die (klitze)kleine Dresdner Prozession erlebt, die man fast nicht als solche bezeichnen kann.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Aus Israel

Die ersten zwei Wochen sind fast vorbei. Die Zeit ist geprägt von intensiven Eindrücken aus Galiläa. Hier, wo Jesus selbst gewohnt und gewirkt hat sind wir unterwegs. Untergebracht sind wir in Tiberias und Tabgha, bevor es nächste Woche nach Jerusalem geht. In Tiberias schlafen wir in einer einfachen Pension der Gemeinschaft Emmanuel. Was die Einfachheit dieses Quartiers um ein vielfaches ausgleicht ist die Natur. Das Haus ist direkt am Uferhang des Sees Generzaret gelegen und hat eine herrliche Sicht auf den See. Ein großer Garten mit Palmen, Zitronenbäumen und Schildkröten umrahmen diesen Blick. Unser Tagesablauf ist geprägt von mehreren Schwerpunkten: Liturgie, Bibel, thematisches Referat, Besuch der Wirkungsorte Jesu und natürlich Freizet. So beginnt unser Tag in der Regel mit der Laudes, dem Morgenlob. Nach dem Frühstück hören wir ein Referat eines Alumnus zum Buch der Bibel, das wir an diesem Tag lesen. Bis zum Mittag ist dann Zeit um ein Buch wie z.B. das Matthäus-Evangelium zu lesen. Der Nachmittag ist frei, so dass wir uns erst am späteren Nachmittag zu einer Austauschrunde und anschließender Messe treffen. Den Tag beschließen wir mit der Komplet, dem Nachtgebet der Kirche oder einem Tagesrückblick mit Dank und Bitte. Durch viele (Tages-)Ausflüge wird unser Programm aber noch weiter gelockert bzw. an einigen Tagen ganz umgeworfen. Vergangene Woche waren wir für vier Tage in Tabgha, dem Ort der wunderbaren Brotvermehrung bei den Benediktinern untergebracht. Wir haben in vier Zelten zu fünft oder sechst auf Feldbetten geschlafen. Aber auch hier gilt: Das geradezu paradisische Gelände macht alle Einfachheit vergessen. Die Anlage ist ein Begnungsort vor allem für Jugendgruppen und bietet mit einer großen Anlage mit Pool und Palmen ideale Vorraussetzungen. Zu Fuß ist man schnell in der Primatskirche, dem Ort wo Jesus Petrus das Hirtenamt übertragen hat: "Weide meine Schafe".
Mittlerweile haben wir schon einige der Heiligen Orte besucht. Von Tabgha und Tiberias waren wir z.B. in Kafarnaum, wo das Haus des Petrus stand, auf dem Berg der Seligpreisungen und in der dazugehörigen Kirche, in Kana (Hochzeit zu Kana), Nazaret wo die Verkündigungskirche, die Synagogenkirche (hier lehrte Jesus) und die Kirche der Hl. Familie stehen. Am schönsten war aber für mich der Ort der Brotvermehrung in Tabgha. Hier haben wir in der Brotvermehrungskirche und direkt am See Genezaret wärhend unseres Aufenthaltes immer wieder Liturgie gefeiert. Man bekommt trotz neuzeitlicher Bauten ein Gefühl für Geografie, Natur und Atmosphäre in der Jesus gewirkt hat. Diese Umgebung beeindruckt einfach unglaublich. Auch wunderschön ist es, die Messe am Ort der Seligpreisung zu feiern. Auf den Höhen des Berges, wo die Vegetation Weizenfelder in trockenster Umgebung hervorbringt, kann man auch verstehen und sehen, was Jesus damit meinte, wenn er von der Saat spricht die in fruchtbare Erde, unter die Dornen oder auf den trockenen Feldweg fällt. Hier sieht man diese Dornenpflanten, diese Felder und diese Wege. So geht es mir an vielen Stellen der Heiligen Schrift, die man jetzt mit Bildern verknüpft.
Heute war ursprünglich geplant, dass wir, die Papstmesse in Nazaret besuchen. Leider haben wir keine Karten mehr bekommen und verfolgen jetzt den Gottesdienst live in der ARD.



Unser Haus in Tiberias


Blick von der Veranda



Im Garten am Haus


Palmen in Tabgha

Unser Quartier in Tabgha


Unsere Zelte

Der Pool im Garten



Pool bei Nacht


Der Bach neben den Zelten wird nachts illumniert.

Palmen bei Nacht



Heilige Messe direkt am See Generzareth


Kelch für den Gottesdienst


Fischerboot am Morgen



Gottesdienst in der Brotvermehrungskirche



Mosaik am Stein der Brotvermehrung


Gottesdienst im Freien an der Primatskirche


Höhle, in die sich Jesus zurückgezogen hat


Auf dem Berg der Seligpreisungen


Messe auf dem Berg der Seligpreisungen


Auf dem See Genezareth






Blick vom See


Fischerboot von vor 2000 Jahren

Dorf in den Golanhöhen


Die Golanhöhen waren im Sechs-Tage-Krieg umkämpft und bis heute vermient.


Tel Dan (Cesarea Philippi)


Kirche in Kana (Hochzeit zu Kana)


Berg in Nazareth (Papstmesse)


Synagogenkirche in Nazareth


Verkündigungskirche in Nazareth



Grotte der Verkündigung



Verkündigungskirche in Nazareth


Dank eines DSL-Anschlusses und dem Laptop unseres Regens, konnte ich diese Nachicht verfassen.

Sonntag, 3. Mai 2009

Israel

Die letzten Minuten vor der vierwöchigen Israelreise möchte ich für ein paar Zeilen nutzen. Gerade sitze ich im Auto und fahr nach Nürnberg. Ein Alumnus fehlt irgendwie noch - wir haben die Hoffnung, dass er am Flughafen zu uns stößt. Auf alles Fälle geht unser Flieger um 06.30 Uhr nach Zürich von dort aus weiter nach Tel Aviv. Wir fliegen mit Swiss. Die ersten zwei Wochen werden wir am See Genezareth in Tiberias und in Tabgha verbringen. Von dort machen wir dann verschiedene Exkursionen zu den biblischen Handlungsorten. Wir werden einen großen Teil der Bibel lesen und uns besonders mit dem Lebens Jesu beschäftigen. Die letzten zwei Wochen sind wir dann in Jerusalem.
Die vergangenen zwei Wochen haben wir u.a. die Bistümer Görlitz und Dresden-Meißen besucht und uns auf die Reise vorbereitet. So musste jeder ein Referat ausarbeiten, das er im Heiligen Land halten muss. Ich habe mich auf die Stadt Tiberias von ihren Anfängen bis heute beschäftigt.
Da ich diese Nachricht vom Handy aus schreibe, bitte ich um Nachsicht, dass diese Nachricht etwas kürzer (und voller Tippfehler) ist.
Eine guten Zeit!
(Vlt. schaffe ich es aus einem Internetcafe einen kleine Zwischenstand)