Sonntag, 21. August 2011

Das große Finale

... und plötzlich war das Wochenende da. Das heißt Freitag noch eine Katechese bei Bischof Konrad Zdarsa aus Augsburg, und dann der große Kreuzweg im Stadtzentrum. Schon am Nachmittag haben wir uns mit einem Mitbruder aus dem Priesterseminar getroffen und sind etwas durch Madrid spaziert. Das Ziel war der Kreuzweg, der auf einer der großen Straßen Madrids aufgebaut war und den wir über Videowände sehen und mitbeten konnten. Dank eines deutschen Pilgerbuches konnten wir den Kreuzweg gut verfolgen. Sehr bewegend waren die verschiedenen Gruppen, die das Weltjugendtagskreuz von Station zu Station getragen haben. Darunter Behinderte, Jugendliche aus Haiti und Japan, und Jugendliche die sich für Aidskranke einsetzen.

Am Samstag war das große Ziel der Militärflugplatz "Cuatro Vientos" (Vier Winde) am südöstlichen Stadtrand Madrids. Vorher haben wir noch eine Filiale unserer Lieblingssupermarktkette "Alcampo" aufgesucht um uns mit Nahrungsmittel einzudecken. Darunter natürlich auch "spanische Wurst" (Zitat Ernie). Im Hypermercado, so der Untertitel dieses Supermarktes, kam uns der Gedanke auch Schirme zu kaufen, um uns vor der Sonne zu schützen. Leider hatten sie in der Halle überhaupt keinen einzigen Schirm. Ein netter älterer Herr, den wir ansprachen, meinte, dass er uns ein Geschäft zeigen könnte, wenn wir ihm nach dem Einkauf folgen. Zuerst zögerten wir, doch dann nahmen wir das Angebot an. Nach dem er auf uns gewartet hatte, führte er uns über 20 Minuten durch Madrid zu einem Laden, der dann tatsächlich Schirme hatte (in Madrid braucht man nicht so oft Schirme). Mit einem netten Lächeln verabschiedete sich der Mann, der uns auf dem Weg erzählte, dass er vor Rentenbeginn Fischer war und deswegen so gut Englisch kann. Wie sich herausstellte war dieser Mann unser Retter, denn wir waren am frühen Nachmittag auf dem freien Feld, bei Temperaturen um 40°C im Schatten. Das Problem war nur, dass es natürlich kein Schatten gab und es noch über acht Stunden bis zum Sonnenuntergang war. Dank der Schirme und ordentlich Sonnencreme kamen wir nur mit einer guten Bräune vom Feld. Als wir auf den hinteren Feldern für unangemeldete Pilger ankamen, waren diese fast vollkommen leer. Doch nach und nach füllten sich die Sektoren und als dann viel zu früh die Gates für die angemeldeten Pilger geschlossen wurden, weil der Bereich schon übervoll war strömten hunderttausende Menschen zu uns. Diese Bilder sind eigentlich unbeschreiblich, nur wer es selbst erlebt hat, kann sich in solch ein Bild hineinversetzen. Nun lagen Isomatten und Schlafsäcke dicht an dich,zum Glück schützten uns mittlerweile einige Wolken vor der Sonneneinstrahlung. Die lange Zeit vor Beginn der Vigil um 21 Uhr verbrachten wir mit Besuchen in den aufgebauten Zeltkapellen, Wizzard-Spielen und Wasserschlachten. Schon vor der Vigil brauten sich am Horizont tief-dunkle Wolken zusammen, die sich kurz nach Beginn der Predigt des Hl. Vaters über uns ausschütteten. Regen und starke Windböen machten uns allen zu schaffen. Wir räumten schnell alle bereits ausgebreiteten Folien, Zeitungen und Isomatten zusammen und kauerten uns zusammen mit den Rucksäcken unter die Schirme. Nach einer halben Stunde war das Gröbste vorbei und dank der hohen Temperaturen sind auch nass gewordene Dinge schnell getrocknet. Nach der Vigil mit einer kurzen eucharistischen Andacht ging es dann in die Betten. Noch längst war auf dem Feld keine Ruhe eingekehrt. Besonders die südländischen Gruppen feierten noch lange mit Trommeln, Gitarre und viel Tanz.

Der große Abschlussgottesdienst am Sonntagvormittag war der letzte Höhepunkt. Der Papst rief in seiner Predigt, die wir mithilfe von FM-Empfänger auch auf Deutsch hören konnten, dazu auf, den Glauben in Gemeinschaft zu leben. Er betonte dabei, dass es wir von unserer Freude am Glauben erzählen sollen. Am Ende des Gottesdienstes sendete er die Jugendlichen als Boten des Glaubens in die Diözesen und die einzelnen Gemeinden dieser Welt.

Weltjugendag Madrid 2011

1 Kommentar:

melthiel hat gesagt…

Vielen Dank für die aktuellen Berichte mit den Bildern.
Wir wünschen euch eine glückliche Heimkehr.
C+R