Hunderte bunte Flipflops, Sandalen und Sportschuhe berühren
den Asphalt zum Takt der Musik. Junge Menschen aus der ganzen Welt verwandeln
den Vorplatz der Budapester Sport Arena in eine riesige Tanzfläche. Es spielen
sich spontane Performance ab wie man sie nur aus Tanzfilmen wie StepUp oder
Dance kennt: der junge Brasilianer im grüngelben Achselshirt präsentiert unter
Jubel und Applaus eine Breakdane-Einlage, das junge Paar aus dem Irak legt
spontan einen Tango hin, die vier Japaner hüpfen über die Tanzfläche – dann
wieder großes Parkett. Wüsste man nicht, dass sich keine zwei Stunden zuvor die
Jugendlichen, die sich hier als eine „neue Generation“ – kurz Gen – bezeichnen,
in einer altehrwürdigen Pfarrkirche zur
Hl. Messe getroffen hätte, würde man sagen es ist einfach eine riesen Party wie
jede andere. Spürt man hier mehr als ausgelassenes Feiern?

Ein bunter Mix aus künstlerischen, kulturellen und spirituellen
Programm erwartet die Jugendlichen hier. Der Großteil davon wurde selber von
Jugendlichen professionell einstudiert. Wird der Kirche und ihrem Gedankengut
doch oft als vertaubte Antiktruhe gezeichnet – hier zeigt sich universale
Geschwisterlichkeit, Liebe und Aufmerksamkeit für den Nächsten in einen Gewand,
wie es zeitgemäßer nicht sein kann ohne dabei oberflächlich oder profillos zu
wirken.
Das Eröffnungsprogramm beginnt mit einer tänzerischen
Choreographie, die in wenigen Minuten den wechselvollen Verlauf der Geschichte
Ungarns darstellt. Auf der großen Leinwand im Hintergrund wird eine aufwändige Präsentation mit Bildern aus vergangen und gegenwärtigen
Tagen des Landes gezeigt.

„Als meine Schwester in meinen Arm starb, ich wusste einfach
nicht wie ich den Willen Gottes darin erkennen kann.“ Der junge Mann aus
Brasilien erzählte zunächst von seiner Mutter, die schon früh an Multipler
Sklerose starb und nun von seiner Schwester. Das Erzählte berührt die Jugendliche.
Es macht ihnen Mut als der Junge davon berichtet, wie er im Leben seiner Schwester
und seiner Mutter mit ihrer großen Liebe, die sie ausgestrahlt haben, etwas
entdeckt. „Es ist noch immer nicht leicht, letztlich bleibt der Wille Gottes
auch ein Geheimnis, dass sich nur erahnen lässt.“ Ganz verstehen kann man die
Geschichte wahrscheinlich nur, wenn man diesen jungen Mann selber gehört hat.
Allein steht er am Mikrofon und erzählt 12.000 Jugendlichen, die still und
gespannt zu hören, seine Erfahrung mit Gott. Der ganze Samstag ist von „Erfahrungen“
aus der ganzen Welt geprägt, die die Jugendlichen erzählen. Sie sprechen immer
wieder vom Wirken Gottes in der Welt und davon, wie es mit ihm gelingt, Brücken
zum anderen zu bauen. Ein Jugendlicher fasst es zusammen „In unserem Alltag begegnen uns täglich viele
große und kleine Abgründe. An uns liegt es, einen ersten Schritt, eine Brücke
zum anderen zu wagen.“
