Mittwoch, 29. Juli 2009

Geschafft!

Gott sei Dank - die Hebräischprüfung ist geschafft! Damit ist die zweite große Sprache im Propädeutikum absolviert. Mit schriftlicher und mündlicher Zwei liege ich wiedererwartend im vorderen Leistungsbereich. Damit habe ich auch die Sprachenschule als einen Hauptbestandteil des Propädeutikums erfolgreich absolviert.
Die weiteren Bestandteile Glaubens- und Lebensschule sowie die allgemeine Wahrnehmung im Seminar vermochte Herr Regens in einen persönlichen Abschlussgespräch ebenfalls sehr positiv zu bewerten.
So bin ich wirklich froh, dieses erste Jahr auf dem Weg zum priesterlichen Dienst mit Gottes Hilfe und der Begleitung durch Gebet und persönliche Kontakte geschafft zu haben.

In meinem Zimmer sieht es derzeit aus wie nach einem Bombenanschlag, denn ich pack sämtliche Sachen für das Zimmer in Erfurt zusammen. Mittlerweile sind es acht Kartons die sich hier stapeln.
Vor mir liegen noch drei Tage. Morgen werden wir das Sommerfest des Bistumshauses und des Priesterseminars vorbereiten und noch die letzten persönlichen Dinge erledigen. Am Freitagvormittag ist dann eine Refelektion und Auswertung mit den Regenten der Heimatseminare und Verantwortlichen der ausbildenden Universitäten. Das Sommerfest beginnt am Freitag Nachmittag mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Gelände des Seminars. Anschließend wird gegrillt und gemeinsam gefeiert. Der gemeinsame Abschluss des Propädeutikums ist dann am Samstag mit einer Hl. Messe, einem Ausflug in einen Hochseilgarten und einem Abend "auf dem Keller" (in einem fränkischen Bierkeller/ Gasthof).
Ab Sonntag bin ich dann für rund zwei Monate auf Heimaturlaub und freue mich schon wieder auf mein "zu Hause".
Ab Oktober beginnt dann das Theologiestudium in Erfurt.

Montag, 20. Juli 2009

KONTAKT

Die letzten Tage und Wochen waren nicht nur vom Hebräischbüffeln geprägt. Mit einem Mitbruder haben ich zusammen den "KONTAKT", die jährliche Seminarzeitung, zusammengestellt. In dieser Ausgabe sind neben Berichten aus dem Propädeutikum auch Beiträge der anderen Bamberger Seminaristen, die entweder in Würzburg oder Lantershofen studieren oder sich gerade im Freisemester befinden.
Heute ging die Vorlage in eine Bamberger Druckerei und wird bis Freitag in einer Auflage von 9.000 Stück gedruckt werden. Regens Emge hat die Auflagenzahl fast verdoppelt, um u.a. in den Heimatgemeinden und Heimatbistümern über die Priesterausbildung zu informieren und dafür zu werben. Sicherlich wird demnächst auch in der Heimat demnächst ein paar Exemplare bereitliegen.

Für alle neugierigen gibt es hier eine PDF-Version zum Download.

Neben dem KONTAKT ist auch ein Film zum Propädeutikum entstanden. Über die neue Ausbildungsform wurde im vergangenen Jahr eine Dokumentation gedreht. Für die Dauer eines halben Jahres wurden die Alumnen in Bamberg mit einer Videokamera begleitet. Ent-standen ist ein 55-minütiger Film, in dem Vorstände, Ausbilder und Alumnen aus dem Alltag im Priesterseminar berichten. Dieser Film bietet eine Möglichkeit, sich intensiver und in kompakter Form über das Propädeutikum zu informieren.

Dienstag, 7. Juli 2009

Vergangene Woche hatten wir hier im Bamberger Dom die Priesterweihe von zwei Mitbrüdern und waren am Sonntag zur Primiz eingeladen.Hier wird die Primiz, der erste Gottesdienst eines Neupriesters, praktisch vom ganzen Dorf gefeiert. In Drosendorf war fast jedes Haus mit gelb-weißen Fahnen geschmückt und alle Bewohner auf den Beinen. Der Primiziant wurde vom Haus der Familie mit einer Prozession, Blaskapelle und der Freiwilligen Feuerwehr abgeholt und unter Applaus und Musik zur Kirche begleitet.In unseren heimatlichen Diasporagebieten ist sowas natürlich nicht so üblich, so dass es für mich ein beeindruckendes Erlebnis bleiben wird. Der erste Gottesdienst war dann an manchen Stellen etwas chaotisch, was aber der Sache keinen Abbruch tat. Viele stellen sich vor, dass in der Priesterausbildung viel Jahre lang geübt wird, wie eine "richtige" Messe gefeiert wird - doch die praktischen Übungen und das "Probezelebrieren" mit Papierhostien und Traubensaft sind erst zwei Wochen vor der Weihe.













Nur noch gut drei Wochen, dann ist das Propädeutikum beendet. Wir stecken ungefähr in der Halbzeit des Hebräischunterrichts und können einzelne, sehr leichte Sätze bereits übersetzen. Insgesamt ist die Sprache aber wesentlich schwerer zu erlernen als Latein (oder Griechisch, wie mir meine Mitbrüder sagten). Die Wörter sind vom Schriftbild noch nicht so einprägsam wie unsere Wörter in lateinischen Buchstaben und so merkt man sich die Worte besonders durch den Klang. Diese Methode hat aber einen Nachteil, weil die Wortwurzeln nur aus Konsonanten besteht und das Wort durch die Vokale seine (grammatische) Bedeutung verändert. Dazu kommt noch, dass das Buch in erster Linie eine Grammatik und kein Lehrbuch ist. Kurzum: Es ist schwierig. Doch bin ich mir sicher, dass es letztenendes gelingen wird. Gerade heute las ich im Kalender folgende Gedanken von Ludwig Wolker, die ich sehr passend finde:

Es werden helle Tage kommen,
wo alles Licht ist in uns und Glut,
es werden trübe Tage kommen,
wo alles verhangen ist in Leid
und Nebel. Hindurch und voran!

Unser ist nicht, die Zeit zu lenken.
Unser ist nicht, Erfolg und Ende.
Das ist des Herrn.

Unser aber ist der Tag und der Anfang.
Und darin steht jeder auf sich allein und auf Gott.
So ist jeder Tag und jeder Anfang ein Gloria Dei.

Mit dieser Zuversicht gehe ich also in die letzten Wochen hier in Bamberg.

Ich freue mich schon sehr auf den Besuch von meinem Bruder und einer Familie aus meiner Heimatgemeinde in der nächsten Woche!